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TOPIC: Loslassen....

Loslassen.... 3 days 12 hours ago #612

  • femina
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Loslassen, Abschied nehmen, das ist nie leicht, und es ist egal, ob es sich dabei um Gegenstände, Wünsche, Tiere oder nahestehede Menschen handelt, aber schon gar nicht, wenn man loslassen muß, das man liebt. Es hinterläßt einen leeren Raum in unserem Kopf, ein schwarzes Loch in unserem Herzen, die sich nur langsam mit Erinnerungen füllen und nur langsam überwachsen werden mit alltäglichen Bedürfnissen und Akzeptanz Aber es bleibt eine Narbe und, auch wenn der Schmerz weniger wird, er wird nie völlig verschwinden. Tiefe Verbindungen können nicht durchschnitten werden, sie verlieren nur ihre Resonanz. Es ist grad so, als würde eine tiefliegende Leitung plötzlich ausfallen. Man sendet weiter aus, denn unsere Gefühlsquelle ist ja intakt und der Draht ist vorhanden, doch die Botschaft kommt nicht an. So scheint es wenigsten, denn es gibt keine Antwort und man nimmt an, die Verbindung versiegt irgendwo.
Da ist man nun, voller Gefühle, stellt sich Fragen und erträgt die Schmerzen, die damit einhergehen, nur mit Hilfe der vielen Tränen, die nun strömen. Sie treiben einem in unbekannte Dimensionen, wo man mit dem Problem des Loslassen müssen, und im weiteren Sinne, des Loslassen können, konfrontiert wird. Trotz des Tumultes, in dem man sich befindet, ist die Erkenntnis, worum es dabei wirklich geht, lebenswichtig. Zumindest für mich, denn es erinnert mich daran, dass jeder Augenblick ein Abschied ist, jeder Atemzug ein Geschenk, kostbar und bereits vergangen, noch bevor der nächste Atemzug genommen wird, und daß jeder, der nicht loslassen kann, zum Tier im Käfig wird, das Freiheit nur durch Gitterstäbe sieht; schlimmer noch, man wird zum Verlierer, lebt jede Minute seines Lebens in Angst, eben weil man nicht loslassen, also nicht verlieren kann. Trotzdem soll man nie aufhören zu lieben und schon ga nicht, Liebe mit besitzen wollen, verwechseln.. Der Unterschied, wie man liebst, ist nämlich von größter Bedeutung. Wahre Liebe ist Geben, ohne Erwartung auf Gewinn. Liebe, von der man sich etwas erwartet, ist verdorbene Liebe, die sich schlimmstenfalls und sogar oft, als bedingungslose Liebe presentiert, aber weit davon entfernt ist. Wahre Liebe ist nicht Selbstaufgabe, sondern ist das Loslassen von Erwartungen, Wünschen und Sehnsüchten. Es ist das, was frei leben und lieben überhaupt ermöglicht. Das heißt, nichts und niemand wird einen dazu bringen können, freiwillig in einem Käfig leben zu wollen, gezähmt, mißbraucht und verwerflich wie altes Schuhwerk.
Stimmt! Loslassen können, müssen, ist nie leicht. Es geht nicht ohne Schmerz. Doch so wie dieser schwindet, werden neue Leitungen im Netzwork unseres Lebens gelegt. Die alten, wenn auch nahezu stellgelegt, bleiben bestehen, als Zeugen und Nachweis ihrer Bereicherung für uns, als sie aktiv waren. Loslassen, so paradox es auch erscheint, gibt uns die Möglichkeit zu wachsen. Trauer ist leider ein schmerzhafter Reinigungsprozess, aber unsere Tränen schwemmen weg, was uns blockiert, betrübt und verdunkelt. Wenn wir schließlich die Passion durchlaufen haben, wenn wir also losgelassen haben, was uns beschwert, können wir neue Wege gehen. Das ist nicht nur wünschenswert, sondern sinnvoll. Verlust macht damit Sinn. .
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Last Edit: 15 hours 11 minutes ago by femina.
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