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DNS Kapitel 1, Part 5

Veröffentlicht von am in Buch Kapiteln

Damit kehrt sie mit ihren Gedanken zur Freiheit zurueck. Seltsamerweise weckt das Wort Freiheit in jedem die gleichen Sehnsuechte, obwohl es jeder anders definiert oder interpretiert.  

Sozieterna beschreibt Freiheit einheitlich:

‚Nichts sein, Nichts haben, Nichts wollen, Nichts brauchen‘

Folglich waere der Tod der grosse Befreier, bringt er doch die absolute Freiheit wie es einige Philosophen sehen, vorallen die Existenzialisten oder Materialisten: 

‚Kein Koerper, kein Besitz, kein Wunsch, keine Notwendigkeit‘

Das kann mit Leben nicht vereinbar sein! Im Konzept des Existenzialismus  stimmt das natuerlich. In Sozieterna’s Konzept stimmt es nur bedingt.

Sozieternas erleben absolute Freiheit. Sie akzeptieren, dass es ein Zustand ist, der  auf Grund der existenziellen Bedingungen, denen alle Lebewesen unterliegen,  nicht dauerhaft sein kann. Sie integrieren diesen Zustand allerdings dermassen, dass sie Materie transzendieren. Manche von ihnen koennen das besser demonstrieren als andere, das mag ganz und gar von ihren Lebensumstaenden abhaengen. Gemeinsam ist ihnen, dass alle den Zustand der absoluten Freiheit geniessen, und dass sie sich stets fuer die relative Freiheit einsetzen, die sie als Kraft, nicht Zustand, der physischen Welt verstehen und die damit  im Existenziellen verankert und wirksam ist. Absolute und relative Freiheit sind inhaltlich gleich, doch in ihrer Wirkung verschieden da sie verschiedene Ebenen benutzen.

Die Qualitaeten sind uebertragbar:  Nichts sein, oder, kein Koerper, oder, keine Gewichtigkeit. Nichts haben, oder, kein Besitz, oder, keine Stagnation. Nichts wollen, oder, kein Wunsch, oder, keine Herrschaft. Nichts brauchen, oder, keine Notwendigkeit, oder, kein Eigennutz.

Relative Freiheit kann Probleme verursachen. Femina ist derzeit mitten drin.

„Stell dir vor, “faehrt sie fort, “vor ein paar Wochen habe ich ihre Schergen in meiner Wohnung gehabt! Wohlgemerkt, als Amtshandelnde!“

„Tatsaechlich? Was wollten sie denn“, fragt Tina interessiert.

„Der Oberscherge wollte sich wohl einen Orden verdienen! Es waren vier Mann hoch und ich glaube, sie waren auf eine Probebohrung aus in der Hoffnung so auf die Schnelle was aufstoebern zu koennen. Wie ich gehoert habe, ist das eine weitverbreitete Taktik. Na ja, sie haben es wahrscheinlich notwendig. Manchmal glaube ich, dass die Realitaet nicht wirklich ist, sondern ein Klischee. Die Szenen sind erfunden und ich kann nur mit Staunen reagieren, da sie mit meiner Wirklichkeit so garnichts zu tun haben, ausser mich betroffen zu machen.“ 

Sie zuendet sich zur Berichterstattung eine Zigarette an: 

„Also stell dir folgendes vor: Ich habe Freunde zu Besuch, ein Paerchen. Ich bin allerdings nicht zu Hause. Ploetzlich laeutet es an der Tuer. Die Freunde oeffnen natuerlich. Aber es ist keine freudige Ueberraschung. Die Schergen sinds und dementsprechend verhalten sie sich auch. Sie kontrollieren meine Gaeste, durchwuehlen deren Gepaeck und auch noch meine Wohnung, nehmen den jungen Mann mit in ihre Zentrale, lassen die junge Frau voellig schockiert zurueck ohne auch nur die geringste Erklaerung abzugeben. Das ganze ist fuer sie noch schlimmer als fuer ihn,denn sie spricht die hiesige Sprache ueberhaupt nicht. Beide sind Auslaender, aber er hat in diesen Landen gelebt und hat wenigsten keine sprachlichen Schwierigkeiten. Doch seine Fragen fuer eine Erklaerung blieben unbeantwortet. Sie haben ihn fuer einige Stunden festgehalten und wie es scheint einem Verhoer unterzogen, wobei er sich nicht klar werden konnte, was sie wirklich von ihm wollten. Schliesslich liessen sie ihn gehen, aber ich bin heute noch empoert, wie sowas ueberhaupt passieren kann. Ich war in der Arbeit als ich den Telephonanruf meiner Freundin erhielt. Die ganze Angelegenheit ist nicht nur bedauernswert, sondern alarmierend, denn die beiden sind liebenswerte Menschen, sie sind weder Kriminelle noch unlautere Elemente. Tatsaechlich, in welchem Land lebe ich denn, das sich Demokratie nennt aber solche Aktionen erlaubt? Ich leb wohl auf dem Mond!  Dass ich Fremde beherberge ist wohl nicht normal! Die Schergen wissen das besser! Sie entscheiden was verdaechtig ist und was nicht! ‚Nachbarn haetten sich beschwert!‘ Damit war es ihre Aufgabe, subversiven Umtrieben oder Elementen nachzugehen! ‚Sie tun nur ihre Pflicht!‘ Das war die Rechtfertigung, die mir der Oberscherge gab, als ich der Sache nachging. Wenn sie wenigsten nur das getan haetten! Schlimm genug, dass meine Nachbarn offensichtlich unter Auslaender Paranoia leiden, aber eine solche Machtdemonstration ist unverzeihlich! Ich habe den Oberschergen sehr wohl um die Rechtfertigung seiner Methoden befragt, doch war das mehr eine rhetorische Angelegenheit, denn was auch immer ich vorbringen konnte, wurde natuerlich in seiner Version widerlegt. Da war nichts zu machen, schliesslich waren es 4 Schergen gegen 2 Auslaender! Aber sie tun ja nur ihre Pflicht! Widerlich!“

In Erinnerung an diesen Vorfall schuettelt sie sich angewidert. Dabei muss sie zugeben, dass andere Staaten noch schlimmere Methoden anwenden und auf gar keine Fragen antworten. Gerechtfertigt ist allerdings weder das eine noch das andere.

„Wie kommt es, dass Du diese Gesellschaft soviel besser ertragen kannst, wie ich? Ich meine, Du hast ja auch erst kuerzlich ihre Kontrollmassnahmen kennengelernt.“

Tina verzieht abschaetzend ihren Mund, zuckt mit den Schultern und meint dann langsam: „Ich bin halt phlegmatisch.“

Femina antwortet mit schallendem Lachen. Tina gibt vor einen schwachen Punkt zu haben, was natuerlich reiner Unsinn ist.

„Ein solches Stimga koennte dir doch keiner von uns uebel nehmen“, sagt sie schliesslich. „Ich wollte ich haette mehr davon! Du hast mir allerdings meine Frage beantwortet. Dir geht es nicht anders wie mir. Nur bin ich es, die sich darueber so lauthals aufregt!“

Sie schauen sich an und laecheln. Femina springt auf, eilt in die Kueche. Sie holt eine Flasche Sekt aus dem Kuehlschrank und zwei kristallene Sektkelche aus dem Kabinet. Wie schoen das Kristall funkelt! Sie laechelt in Gedanken. Sie hat eine Schwaeche fuer alles Schoene, vorallem wenn es funkelt und glaenzt. Ihre Freunde wissen das und Tina neckt sie oft genug. Fuer Femina kann es manchmal eine recht teure Angelegenheit sein, aber das kuemmert sie wenig. Ph!

Im Wohnzimmer angekommen, setzt sie die Glaeser ab und laesst den Korken dumpf knallen. Sie fuellt die Glaeser. Der perlende Sekt versprueht noch mehr Gefunkel. Tina beobachtet sie mit stillem Lachen.

„Auf die Sozieterna!“ sagt Femina und hebt ihr Glas.

„Auf die Sozieterna!“ erwidert ihre Freundin.

Sie stossen an. Ein feiner Klang! In einem Zug leeren sie die Glaeser und werfen sie an die Wand. So verwandelt sich das Funkeln in Klirren und beide lauschen den Toenen nach. Da war das Wehgeschrei von vielen Sternen und das Lachen ungezaehlter Kehlen. Da war das Jauchzen von befreiten Seelen und der Klang von Unsterblichkeit.

Femina holt neue Glaeser und legt eine andere Platte auf. Miles Davis, ‚In a silent way,‘ wird ihre Gemueter beruhigen.

Sie leeren nicht nur eine Flasche. Es werden ihrer drei.

„Glaubst du, dass wir uns wiedersehen?“ fragt Tina.

Femina schweigt. Wird sie ihre Freundin wiedersehen? Ganz langsam sagt sie: „Ich weiss nicht. Kommt wohl drauf an in welcher Richtgeschwindigkeit wir uns bewegen.“ Beide schweigen. Wehmut scheint aufzukommen. 

Femina erinnert sich der Schergen wieder. Trotzig verzieht sie ihren Mund. Die Einsamkeit draussen im All scheint grenzenlos, -nur - tatsaechlich ist sie es nicht. Sozieternas bewegen sich in Zeitraeumen und Raumzeiten. Sie koennen sich jederzeit finden auch wenn es nicht selbstverstaendlich ist. Der Angst auf Erden entkommen sie nicht, denn dort ist die Folter endlos und leiden muss jeder allein. Ein Freund kann einem die Einsamkeit nehmen, nicht aber den Schmerz.

Femina hebt ihr Glas hoch und zwinkert ihrer Freundin zu. Sie werden sich wieder sehen! Egal wo, egal wann. „Prost!“ sagt sie. 

In den geschliffenen Ebenen bricht sich gerade das Licht. Aschenbroedel verwandelt sich in eine unvergessliche Schoenheit. Ihre Fuesse beruehren beim Tanzen nur leicht das Parkett, - von der Ebene in den Raum gleitend, - der Prinz muss diesem Zauber erliegen! Denn es ist wie immer so simpel: ‚Liebe ist des Pudels Kern und Antwort auf jede Frage.

 

 

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Gast Montag, 29 April 2024