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UEBER..... Gesetz und Gerechtigkeit

Veröffentlicht von am in Generelle Themen

 

Es ist anzunehmen, dass nur wenige Menschen an der Notwendigkeit von Gesetzen zweifeln. Interessanterweise gibt es keine allgemein gueltige Definition, doch das ist kein Grund deren Nutzen in Frage zu stellen. Generell gesehen sind sie ein System von Regeln, das Benehmen kontrolliert. Daher hat alles, was der Mensch tut oder vorhat zu tun, eine Gesetzesregelung: Systemisch, wie in Zivilrecht, Religionsrecht, Strafrecht; oder Gegenstandsrecht, wie in Menschenrechte, Vertragsrechte, Staatsrechte, Administrationsrechte, Buergerrechte, etc., etc.. Nenn es, und es gibt ein Gesetz dafuer. Doch wie Cicero, der beruehmte Philosoph, Theoretiker and Staatsanwalt des alten roemischen Reiches feststellte: „Mehr Gesetz, weniger Gerechtigkeit“, so ist es, Gesetz hat nichts mit Gerechtigkeit zu tun. Aber beginnen wir mit der Frage: ‚Warum braucht und will der Mensch Gesetze, warum ueberhaupt Gesetze?‘ 

Wie immer, die Natur liefert das Konzept, der Mensch folgt deren Beispiel. Das Universum hat seine Gesetze, alles und jedes ist den Gesetzen der Natur unterworfen und an die fundamentalen Gesetze der Physik gebunden. Gesetz und Ordnung! Nichts, so wie der Mensch es sieht und erlebt, wuerde existieren, waere es nicht  von den Gesetzen der Natur geregelt. Schliesslich, Gesetzlosigkeit bedeutet Chaos, nicht wahr? Daher, jede Ueberschreitung dieser Gesetze zieht Strafe nach sich, schlimmstenfalls sogar Annihilation. Egal, wer oder was diese Gesetze missachtet, die Strafe folgt und keiner bezweifelt dass das ganz und gar gerecht ist. Der Mensch, noch immer naiv und von eingeschraenktem Verstaendnis, zieht daraus den Schluss, dass Gesetze unvermeidbar sind, und Gerechtigkeit logischerweise, untrennbar damit verbunden ist. Tatsaechlich ist das aber nicht wirklich der Fall.

Alle Natur, einschliesslich das Universum, so wie wir es sehen und erleben, ist das Resultat von Funktionen, bestimmt bei Konditionen die grundsaetzlich in der Eigenschaft oder Eigenheit der Materie verankert sind. Materie ist Matritze, Anleitung, Kontrolle und Kontrolleur. Obwohl man das als natuerliches Gesetz, und im weitesten Sinne als Naturgesetz bezeichnen kann,  ist es nichts anderes als Funktion und hat keinen moralischen Wert oder gar Bedeutung. Auch wenn die Natur auf jeden Versuch ihr System zu manipulieren oder zu unterminieren, reagiert, hat das keine moralische Bedeutung, egal wie der Mensch es interpretiert. Es ist schlichtweg eine Konsequenz, ein Prozess natuerlicher Anpassung. Es ist eine logische Konsequenz, die als solche unabaenderbar ist, da sie von der diesbezueglich betroffenen Materie abhaengt.

Natur ist, nicht war, Schoepfung. Das ist ein Prozess, fortschreitend und bedingt, aber ohne das Diktat von Gesetz. Waere dem nicht so, gaebe es die Vielfalt nicht, die uns so fasziniert, denn Gesetze erlauben keine Abweichung vom ‚status quo‘. Gesetze sind eine Kreation des Geistes, inspiriert bei der Natur und wie ueblich, eine Imitation dessen, was Materie beispielgebend demonstriert. Intelligenz fuegt dazu noch eine andere Dimension, mit Werten, Moral und Beurteilung. Freilich, der Verstand hat sein eigenes Wachstum, ein ebenso unaufhaltsamer Prozess, aber er hat Flexibilitaet und das was zuerst notwendig ist, mag sich spaeter als unbrauchbar erweisen. Im Gegensatz zur Materie, er kann seine Gesetze modifizieren. Grundsaetzlich ist es nicht falsch, von Naturgesetzen  zu sprechen, im Vergleich oder demonstrative, solange man sich des Unterschiedes bewusst ist. In diesem Sinne, das ‚Gesetz der Materie‘, ist in der menschlichen Psyche fest verankert aus dem einfachen Grund, dass er selber Materie ist. Moral und Urteil sind, wenn auch mit biologischen Wurzeln, das Produkt wachsender Intelligenz. Die Zeitspanne der geistigen Evolution des Menschen, ist extrem kurz, das heisst also, der Verstand des Menschen ist sehr jung, und in diesem Sinne unreif und entsprechend fehlerhaft. 

Jeder Mensch weiss, was essentiel fuers Leben ist und was nicht. Das menschliche Bewusstsein ist grundsaetzlich auf Leben programmiert, sowie das fuer alle anderen Lebewesen gilt. Es ist unsere Natur, es ist Natur an sich und Leben ist der „Goldstandard“ an dem alles gemessen wird. Jedes Lebewesen, einschliesslich Mensch, hat ein biologisches Gewissen, weiss instinktiv ob seine Aktionen recht oder unrecht sind (nicht im Sinne der Moral). Es ist eine Notwendigkeit im Kampf ums Ueberleben, aber das heisst nicht, dass das Lebewesen Selbstbeschraenkung kennt, hat oder anwendet,  oder gar anwenden will. Das kommt erst mit zunehmender Reife, so wie ein Kind Beschraenkung lernen muss. 

Konditionen regulieren den evoulutionaeren Fortschritt; die erfolgreichen  Massnahmen werden kodiert (DNS), und durch staendige Repetition zum instinktiven Verhalten. Im fortschreitenden Prozess sind sie das Werkzeug, das sich im entwickelnden Organismus, vom Tier bis hinauf zum Menschen, mehr und mehr verfeinert, von primitiv bis kultiviert, wie menschliche Intelligenz demonstriert. Allerdings gibt es keinen Hinweis darauf, dass der Mensch seinen ‚primitiven‘ Ursprung hinter sich gelassen hat. Im Gegenteil. Er braucht nach wie vor regulierende Massnahmen, die sein Verhalten kontrollieren. Gesetze dienen diesem Zweck. Sie sind das Werkzeug, das er fuer sein Ueberleben innerhalb seiner Gemeinschaft und im weiteren Sinne, seiner Gesellschaft, der er angehoert, braucht. Das Fehlen seiner Selbstkontrolle verstaerkt den Eindruck, dass Gesetze die grundsaetzliche Versicherung gegen Chaos und Anarchie sind. Er glaubt naemlich, dass er jeden Moment seines Lebens um sein Leben fuerchten muesste, gaebe es nicht das Gesetz. Insoweit, dass er sich selbst nicht trauen kann, hat er natuerlich recht. Wie sollte er anderen trauen koennen! Tatsaechlich aber ist es eine traurige Angelegenheit soweit das seinen evolutionaeren Fortschritt als intelligentes Lebewesen betrifft. 

Man braucht nicht viel Intelligenz, um zu sehen, dass er der schlimmste Gesetzesbrecher von allen ist, und das trotz aller seiner Gesetze; toeten und morden, zerstoeren und ausbeuten, misshandeln und quaelen, ja Lebensverachtung schlechthin, einschliesslich seines eigenen Lebens, sind alltaeglich und schlimmer als je zuvor. Seine Gesetze sind weder Schutz noch Vorbeugung oder Verhinderung. Doch Gesetze geben Macht, und davon kriegt er nicht genug. Er will Macht, mehr als alles andere. Auch wenn er sich bereits zum selbststilisierten Machthaber deklariert hat, weiss er, dass er tatsaechlich keine Macht ueber die Natur hat, doch er versucht die Kontrolle zu gewinnen, egal was es kostet. Er will absolute Macht haben. Es ist das Equivalent absoluter Sieger zu sein. Sich als der absolute Gewinner im Kampf ums Ueberleben deklarieren zu koennen, hat er doch alles und jedes besiegt. Das ist sein Ziel, und sein Ende. Die menschliche Spezie ist naemlich der beste Beweis einer evolutionaeren Sackgasse, da ihre hochentwickelte Intelligenz dem Zerstoeren allen Lebens dient anstatt dieses zu propagieren oder zu erhalten. 

Also, der Mensch braucht Gesetze und so macht er sie denn auch. Er braucht sogar Gesetze fuer’s Gesetzmachen und er braucht damit natuerlich auch das Gerichtswesen, die Richter und Anwaelte, die zwar alle dem Gesetz dienen, nicht aber der Gerechtigkeit. Selbst der schlimmste Verbrecher kann naemlich dem Gesetz entkommen, wenn er das Geld fuer einen guten Anwalt hat, der fuer ihn die Gesetzesluecken zur Verteidigung findet.

Es ist keine Frage, dass Gesetze dem Schutz des einzelnen Menschen, sowie dem sozialen Leben einer Gesellschaft dienen und dass das Gesetz alle gleich behandeln sollte, doch die Handhabung dessen haengt davon ab, welcher Art die Machtverhaeltnisse sind und welche Wertmassstaebe eine Gesellschaft hat. Das Volk unter einer zentralen Machtordnung, wie z.B. Diktaturen oder manchen Monarchien, mag wenig Einfluss auf Gesetz- und Gesetzgebung haben, und es mag mit diesen garnicht einverstanden sein. Doch sogar in einer Demokratie, in der das Volk Machttraeger ist, moegen die Gesetze keineswegs eine moralische Grundlage haben. Doch generell gilt fuer alle, dass Gesetze ein falsches Gefuehl von Sicherheit propagieren, denn sie koennen den Unschuldigen nicht vor Schaden schuetzen. Jedes Gesetz kann und wird gebrochen, und man hoert die Polizei oft genug sagen, sie koennten nicht eingreifen, ohne dass das Gesetz in der Tat ueberschritten worden sei. Ausserdem sind Gesetze nur so gut wie die Maechte es zulassen.

Gerechtigkeit? Was fuer eine Gerechtigkeit? Es ist geradezu unmoeglich eine Rechtfertigung fuer Gesetze zu finden, die dem Verbrecher dienen anstatt dem Opfer. Aber solche Gesetze existieren nicht nur, sondern sind zahllos und werden fraglos angewendet. Ein paar Beispiele moegen diese Feststellung unterstreichen:

Wie ist es moeglich, dass eine Gesellschaft das Opfer bestraft, nicht den Taeter? Frauen werden vergewaltigt, aber nicht der Gewalttaeter hat das Gesetz zu fuerchten, sondern die Frauen, denn die werden unter Umstaenden von ihren Bruedern oder Vaetern umgebracht, da sie die Familie entehrt haben! Sogar der Moerderer wird dafuer kaum bestraft. Wohlgemerkt, Ehrenmorde sind keine historische Angelegenheit. Sittengesetz? Egal welches Gesetz, keines beschuetzt das Opfer, oder widerspiegelt Gerechtigkeit.

Wie ist es moeglich, dass Tiere des Profits wegen, in grausamster Weise dahinvegetieren muessen, als ob sie kein Eigenrecht auf ihr Leben und keinen Wert als Lebewesen haetten? Im Gegenteil, neue Gesetze werden geschaffen, die ihre Lebensqualitaet noch mehr vermindern, obwohl sie ohnehin bereits in katastrophalen Zustaenden gehalten werden. Es ist eine Schande jeder sogenannten „humanen Gesellschaft“, dass solche Gesetze ueberhaupt gemacht werden koennen. Wer macht sie denn, der Konsument? Das Volk? 

Wie ist es moeglich, dass Staatsbeamte die groessten Fehler machen koennen, ohne sich oeffentlich rechtfertigen zu muessen oder fuer den Schaden, den sie verursachen, verantwortlich gemacht werden, aber der unschuldige Angestellte oder der Steuerzahler, der sein Geld ehrlich und sauer verdient hat, zum Zahlen verurteilt wird? Wie kann es sein, dass solche Gesetze der oeffentlichen Aufmerksamkeit entweder entgehen oder sogar deren Zustimmung finden? Das erlaubt dann einer Regierung und agierenden Politikern, sich hinter diesen Gesetzen zu verstecken und ohne Verantwortlichkeit weiter zu werken, ohne jemals etwas verbessern zu muessen. 

Wie kommt es, dass Gesetze die Zerstoerung der Umwelt erlauben, weil es  reichen Profit bringt, wenn auch nur einigen wenigen. Die Verteilung des sich anhaeufenden Reichtums ist keineswegs gerecht, und ist ausserdem nur von kurzfristigem Nutzen. Langfristig schadet es allen. Gerecht ist dabei nur, dass selbst der Reichste seinen Kindern ein miserables Erbe hinterlaesst.

Voelkerreinigung, Religionskriege, Sklaverei,- all das wird mit Gesetzen legitimiert, von Menschen gemachten Gesetzen, nicht natuerlichen Gesetzen, oder irgendeinen Gottes. Obergewalt? Inquisition des Mittelalters? Ausrottung und Bekehrung „primitiver Kulturen“, um ihnen den Fortschritt zu bringen? Welchen Fortschritt, und welche Kultur soll vorherrschen?  Das ist es, was Intelligenz mit all den Gesetzen bewerkstelligt. Es ist nichts, worauf man stolz sein kann.

Gesetze, vom Menschen gemacht, reflektieren ihn und seine Gesellschaft. Ist es eine Demokratie, liegt deren Kontrolle beim Volk. Es bedarf jedoch staendiger Wachsamkeit, um die Macht nicht zu verlieren. Jeder einzelne Buerger hat die Pflicht und Verantwortung dafuer, dass diese Macht weder von Regierung, noch Politikern, Beamtentum, Anwaelten oder Religionvertretern verduennt wird. Es ist allzu leicht und bequem, Verantwortlichkeit zu transferieren, doch damit transferiert man auch seine Macht.

Zum Unterschied junger Intelligenz, ausgereifte Intelligenz neigt zu einem mehr umsichtigen Verhalten mit Selbstbestimmung und Eigenkontrolle. Es ist tatsaechlich die einzige Chance, die der Mensch hat, um seinen Untergang zu verhindern. Richtlinien, wie man am besten mit und in seiner Umwelt lebt, sollten genuegen, um eine friedliche und produktive Koexistenz mit Mitmenschen, und im weiteren Sinne zum Wohle aller Lebewesen, zu ermoeglichen und zu gewaehrleisten. Freilich, das mag im Moment fuer den Menschen nicht einfach sein. Doch unerreichbar weil zu idealistisch? Idealistisch, ja. Unerreichbar, nein. Es bedarf einzig und allein einer Zero-Toleranz gegenueber dem Ueberschreiten „natuerlicher Gesetze“. Reife Intelligenz bedarf keiner menschlichen Gesetze, noch religioeser Gesetze, die ohnehin nur „natuerliche Gesetze“ sind, die der Mensch zu seinem Zweck modifiert hat, sei es im kommunalen oder elitaeren Interesse.

Das sind keineswegs neue oder einmalige Ideen. Philosophen der Alten Welt und wiederhold durch alle Zeiten bei anderen, haben die Natur als Basis und einzig legitime Kontrolleinrichtung gesehen, das alles und jedes reguliert und regiert. Und wenn man etwaige religioese Gebote genau seziert, weisen sie alle dieselben Grundlagen und Ideen auf: Ehre das Leben; Nicht Toeten; Nicht Stehlen; Liebe den Naechsten; Tu Gutes fuer alle und jeden; Geben anstatt Nehmen; und Danksagung fuer das Essen im Topf.

Als Jaeger und Sammler, also als Nomade ist die Verbindung zur Natur ein wesentlicher Bestandteil des Leben, im Gegensatz zum Bauern und Stadtbewohner. Die Notwendigkeit fuer Gesetze waechst ungemein mit dem Aufgeben dieser Lebensweise,  und indem Land in Besitz genommen, bearbeitet wird, und feste Ansiedlungen entstehen. Die Verbindung zur Natur geht dabei zunehmend verloren, bis man schliesslich die heutige Stadtbevoelkerung als voellig naturentfremdet vorfindet, wo Kinder nie eine Kuh gesehen haben, die Milch gibt und nicht wissen, dass die Milch von der Kuh kommt. 

Sozieterna hat keine Gesetzgebung. Kein Sozieterna braucht Gesetze, die von Menschen gemacht werden. Sie sind kritisch was diese betrifft, denn die die Gesetze machen, moegen irrational, ignorant und unmoralisch sein. Aber wenn schon Gesetze, so sehen sie diese niemals getrennt oder als externalisierte Angelegenheit eines Menschen oder seiner Gesellschaft. Ein Gesetz straft nicht, ein Gewehr toetet nicht, der Mensch tut. Mit dem Abstrahieren und Separieren wird die Verantwortlichkeit systemisiert und damit ist kein Mensch mehr persoenlich fuer etwas verantwortlich, kann er doch anonym bleiben. Tatsaechlich is es Unsinn, fuer das Gesetz Respekt zu haben oder das Gesetz zu fuerchten. Stattdessen ist es angebracht, das Leben in all seinen Formen zu respektieren. Und wenn man sich vor etwas fuerchten soll, dann ist es wahrhaftig das intelligente Biest, das die Gesetze braucht, um es zu zaehmen.

Sozieternas scheuen sich nicht gegen Missetaeter aufzutreten, noch schauen sie weg wenn Unrecht geschieht, Gesetz oder nicht. Sie sehen das als Hilfe fuer beide, Opfer und Taeter. Notwendigerweise akzeptieren sie die Gesetze einer Gesellschaft, in der sie umstaendehalber leben muessen oder wollen. Sie sind generell keine Rechtskaempfer ausserhalb der jeweiligen Gesetzgebung, aber sie kaempfen ums Recht, vor Gericht wenn es sein muss, auch wenn sie wissen, dass das nicht unbedingt heisst, Recht zu bekommen oder dass Gerechtigkeit siegt. Aber was kann man sich schon von einer praktizierten Gerechtigkeit erwarten, die eine Goettin der Gerechtigkeit mit den Symbolen von Schwert, Waage und Augenbinde als Referenz hat?  Sie ist blind! Sie kann weder sehen, wer ihr Urteil sucht, noch wie die Waage pendelt und sie mag mit ihrem Schwert den Unschuldigen treffen! Justitia, das mittelalterliche Modell, hat ausgedient! Wenn schon Symbol, dann genuegt dieWaage vollkommen. 

Aber was ist dann Gerechtigkeit? Die Definitionen variieren gemaess diversen Textbuechern. Grundsaetzlich sieht man sie als ein Prinzip, das hochhaelt, was moralisch eine faire Aktion oder Eigenschaft ist. Offensichtlich, sobald man von Moral spricht, ist das eine Kreation des Geistes. Aber damit gibt es fuer die Gerechtigkeit keinen universellen Standard. Ebenso wenig haben Philosophen und Theoretiker eine einhellige Meinung. Es waere unmoeglich im Rahmen dieses Artikels auch nur Referenzen in Betracht zu ziehen, obwohl diverse Literatur hoechst interessantes Lesen offeriert. Doch seien Plato, John Locke, John Stewart Mill, Immanuel Kant hervorgehoben, um zumindest einige zu nennen und die, auch wenn sie vielleicht nicht einfach zu lesen sind,  demonstrieren, wie verschiedenartig die Meinungen sein koennen. Wie auch immer Gerechtigkeit gresehen wird, haengt davon ab, aus welcher Zeit und Schule der ‚Experte‘ kommt. Alle haben zur geistigen und sozialen Entwicklung des Menschen beigetragen, aber man muss gezwungener Massen den Schluss ziehen, dass die Essenz der Gerechtigkeit keine allgemein anerkannte Definition oder Erklaerung gefunden hat. Es besteht mehr Konsensus in ihrer Applikation. Theorien sind leider zu oft selbstdienliche Spiele des Geistes. Vorallem die Wissenschaftler spielen gerne, und warum auch nicht, haben sie doch das geeignete Gehirn dazu und viel Gutes ist dabei herausgekommen. Aber leider bleiben sie zu oft im Gesetz der Wissenschaft stecken, aus falschen Gruenden obendrein. Eine zeitraubende Angelegenheit, umstaendlich, und keineswegs immer gerechterweise.

Von der vielen Literatur sollten jedoch 2 Referenzen erwaehnt werden: 

Verhaltensstudien in Kapuziner Affen weisen darauf hin, dass diese eine instinktive Aversion gegen unfaire Behandlung haben; Fairness scheint also in ihrem ‚biologischen Substrat‘ verankert zu sein. Das weist darauf hin, dass das Empfinden und die Unterscheidung, was fair oder unfair ist, keine einmalige menschliche Eigenheit ist, sondern auch in Tieren vorkommt, zumindest in diesen Primaten.

Die andere Referenz ist eine Quotation des Schrifstellers und Journalisten Anatole France:

„In seiner majestaetischen Gleichheit verbietet das Gesetz, Reich und Arm, unter Bruecken zu schlafen, in den Strassen zu betteln und Brot zu stehlen.“ 

Wahrhaftig! Gerechtigkeit, wo bist Du? Ohne Zweifel, Gerechtigkeit hat viel mit Fairness und Gleichheit zu tun, doch es ist nicht Gerechtigkeit, oder? Allerdings, jeder Mensch kann fair sein und recht leben. Das bedeutet dann, Gerechtigkeit wird gelebt, nicht bloss angewendet. Und so soll es auch sein. 

Eine Theory der Gerechtigkeit kann nicht unerwaehnt bleiben, naemlich die sogenannte ‚Metaphysische Gerechtigkeit‘, wie im Konzept von Schicksal, Goettlicher Providenz, Re-inkarnation und Karma, oder wie im Konzept von Kardinalwerten wie Guete, Naechstenliebe, Umsicht, Gnade, Grosszuegigkeit und Mitleid.

Einige Leser moegen glauben, Gott allein ist gerecht, ja sei Gerechtigkeit an sich. Und was ist mit Karma, dem Gesetz von Ursache und Wirkung? Nun, man koennte  viele Argumente fuer das Fuer und Wider der Gerechtigkeit Gottes vorbringen, - aber in diesem Artikels geht es nicht um Gott, oder was Er ist oder nicht ist. Es geht hier um den Menschen, dessen Verhalten, dessen Eigenschaften. Hat er doch, wie die Bibel besagt, von Gott den freien Willen erhalten, kann daher tun und lassen, wie er will. Das heisst, Gott ist nicht verantwortlich fuer das, was der Mensch tut, der Mensch ist.

Karma’s Gesetz reflektiert andererseits die Gesetze der Physik. ‚Jede Aktion hat eine Reaktion, jede Kraft hat zwei Richtungen, und jede Aktion hat ihren Ursprung.‘ Zudem, sagt die Physik, ist dieses Universum ein geschlossenes System, indem Energie nie verloren geht, aber unweigerlich ihre Wirkung hat. Damit hat jede menschliche Aktion einen universalen Effekt, unabhaengig zu welchem Ausmass, aber nicht egal welcher Art.

Sozieterna glaubt an den freien Willen des Menschen und dass er die Wahl hat. Auch wenn einige Leute damit nicht einverstanden sind, es laesst sich wohl kaum verleugnen, dass jeder Mensch waehlen kann, ob er ein destruktives Leben fuehren will oder ein lebensbejahendes. Das bedarf weder eines Gottes, noch Karma oder menschlichen Gesetzen. Leben ist, so oder so. Was der Einzelne damit macht, ist seine Entscheidung. Natuerlich kann in diesem Zusammenhang die Frage von „Gut und Boese“ nicht uebersehen werden. Doch ist das ein zu komplexes Thema, um es in diesem Artikel zu behandeln. Es bedarf eines zukuenftigen und speziellen Beitrages.

Die Assoziation von Gesetz mit Gerechtigkeit stammt von der Hoffnung und Erwartung, dass Gerechtigkeit jedem Strafurteil beigemessen wird, nachdem ein Gesetz ueberschritten worden ist. Das hat den Nachteil, dass Gerechtigkeit hauptsaechlich im Zusammenhang mit Bestrafung, Rechtssprechung, Vergeltung und Rechtsglaeubigkeit gesehen wird. Leider ist Gerechtigkeit in einem emotional gesteuerten Urteil nicht besser zu finden als wenn das Urteil auf Logik beruht, wie das beweist, wenn man sich an den Buchstaben des Gesetzes haelt. Weder das eine noch das andere macht fuer eine bessere Gerechtigkeit oder eine bessere Welt. Nur wenn faire und gerechte Aktionen eine Gewohnheit menschlichen Verhaltens sind, kann Friede herrschen und Leben gedeihen.

Sozieternas sehen Fairness und Gerechtigkeit als integralen Bestandteil von Leben. Fuer sie ist Gerechtigkeit kein Konzept, auch wenn es einen Kardinalwert hat, es ist ein biologisches ‚Werkzeug‘, das zur existenziellen Harmonie und Balance beitraegt und ihr dienlich ist. Fair sein, sein Leben recht zu leben, mit Respekt fuer alles Leben, als Goldstandard, bedeuted, dass Gerechtigkeit lebt, mit einem Platz im Leben, nicht separiert vom Leben, wie im Gerichtssaal.

Also, was wird es fuer den Menschen in Zukunft sein? Gesetz und Gerechtigkeit? Oder Respekt fuer alles Leben, fair sein, recht leben? Das eine garantiert ein hoellisches Leben, das andere ein friedliches.    

 

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Kommentare

  • Ingrid Hashish-Hematyar
    Ingrid Hashish-Hematyar Samstag, 08 November 2014

    An Alle!
    Dieser Artikel ist wie alle anderen auch, einfach nur gr0ßartig! Ich kann da nur zustimmen und applaudieren! Ich finde es ja traurig, dass wir ein oder sogar mehrere Gesetze brauchen, welches die Anschnallpflicht im Auto regelt oder wenn wir alkoholisiert fahren, es dann auch dafür ein Gesetz gibt! Ich könnte endlose Beispiele schreiben. Aber kurz und gut, WIE BLÖD IST EIGENTLICH DER MENSCH, die Krone der Schöpfung für die wir und irrtümlich halten???????????????? Es ist ein Jammer mit uns und wie Du richjtig schreibst wir sind top im Zerstören und Ausrotten. Wir kriegen den Hals nicht voll in unserer Gier und wenn wir von Gerechtigkeit sprechen, na dann Prost, Mahlzeit. Es sind immer die Falschen und Justicia ist tatsächlich bind und taub. Ich habe schon lange den Glauben an die Gerechtigkeit verloren. Auch das die Opfer bestraft werden und nicht die Täter stimmt. Der Täter bekommt erstens eine lachhaft geringe Strafe und wird auf Kosten des Staates therpiert, das Opfer bleibt sich selbst überlassen. Den Glauben an das Gute im Menschen habe ich schon längst verloren und auch den Glauben daran, dass unser wunderschöner Planet noch lange existiert. Wahrscheinlich recht so, denn wenn es mit uns Mensche einmal vorbei ist, dann ist das wenigsten gerecht!
    Euch alles Liebe! Ingrid

  • Femina
    Femina Sonntag, 09 November 2014

    Liebste Ingrid!
    Ich freu mich sehr, dass Du zustimmen kannst, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass es viele Menschen gibt, die sich damit einverstanden erklaeren und wahrscheinlich noch weniger, die eine Welt ohne Gesetze moeglich halten. Es ist jedoch Unsinn zu glauben, dass der Mensch generell zum Moerder wuerde, gaebe es kein Gesetz. Aber Tatsache ist, dass Gesetz keinen Menschen hindert zu morden, wenn er es so will.
    LG, Femina

  • Ingrid Hashish-Hematyar
    Ingrid Hashish-Hematyar Sonntag, 09 November 2014

    Absolut! Fakt ist auch wie Du ja schreibst, dass Gesetze nichts, rein gar nichts mit Gerechtigkeit zu tun haben. Denn ich habe immer mehr den Eindruck, dass die " Guten" bestraft und die "Bösen" belohnt werden. Zumindest werden diese nur sehr gering zur Verantwortung gezogen. Und ja, der Mensch kann ohne Gesetze nicht leben. Denn so schiebt er die Verantwortung weit von sich undruft sich auf das "Gesetz". Gleich den Befehlsempfängern. Wenn einem jemand sagt: " Schieß!", dann schießt man. Ist ja ein Befehl und somit ist man selbst nicht verantwortlich.
    Allerdings bin ich anderer Meinung. Denn die Verantwortung und das Gerechtigkeitsempfinden, das sind Dinge, die ICH, NUR ICH entscheiden muß Und sonst niemand!!!! Aber ist halt leicht sich dahinter zu verstecken!
    In diesem Sinne alles Gute! Ingrid

  • Femina
    Femina Sonntag, 26 Juli 2015

    Liebe Ingrid!
    Ein spaeter aber nichts desto trotz wichtiger Nachgedanke, der seinen schriftlichen Ausdruck verdient: Tatsaechlich dienen die Gesetze den Gesetzesbrechern, denn die muessen ja ihre "Unschuld" beweisen. Und in den Gefaengnissen sitzen ja immer die "Unschuldigen". Die wirklich Unschuldigen, die das Gesetz zu beschuetzen vorgibt, brechen ja die Gesetze nicht und wenn sie im Gefaengnis landen, dann hat das Gesetz sie ganz gewiss nicht beschuetzt. Leider, es ist wahr, das Gesetz dient den Kriminellen und Gerechtigkeit hat im Gerichtssaal keinen Platz.
    LG Femina

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