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TOPIC: Was meinst du mit ´du glaubst´......

Was meinst du mit ´du glaubst´...... 1 year 9 months ago #555

  • femina
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Kein anderes Wort hat so viele Facetten und Unklarheit wie das Wort `Glaube, glauben`. Man kann schließlich glauben was man will, was meistens soviel heißt, wie ´das ist meine Meinung`, und darüber kann man dann Kriege führen. Es heißt aber auch, daß man zwar glaubt, aber nicht weiß. Leider ist nicht einmal das korrekt, denn nur weil man keinen Beweis für was hat, heißt das nicht, daß etwas nicht ist, und, man kann etwas intuitiv wissen, nur kann man es nicht beweisen. Intuitives Wissen ist allerdings eindeutiges Wissen, auch wenn es nicht mit Evidenz belegbar ist. Also bleiben Zweifel, vorallem von anderen, da man keinen Einwand vorbringen, oder darauf bestehen kann, daß man trotz fehlendem Beweises, weis. Und dann, was ist mit den "Verrückten", die davon überzeugt sind, daß ihr Glauben, egal wie absurd, wahr ist? Das sind dann Delusionen, psychiatrisch gesprochen. Trotzdem ist auch da nicht alles eindeutig, wahr oder nicht wahr. Nicht alles kann einer gestörten Gehirnfunktion zugeschrieben werden, speziell weil viele Hirnfunktionen noch immer wie eine Landkarte mit vielen weißen Flecken ist, sprich unerforschtes Land. Der medizinische Spezialist/Psychiater kann nur annehmen, oder besser, glauben, er hat mit seiner Diagnose recht, denn das Maß wird von der Norm bestimmt, die hat aber keine Absolutheit, da die Medizin selber immer Neues bringt. Ein bizarrer Glauben mag durchaus das Zeichen einer nervalen Fehlschaltung sein, aber generell alles damit abzutun, ist nicht gerechtfertigt. Nur weil etwas nicht dem gegebenen Stand der Wissenschaft entspricht, heißt das nicht, daß nichts anderes existiert, oder möglich ist und stattfindet.
Ich mag dieses Wort Glauben nicht. Es ist mir zu vage und zu begrenzt. Man betrachte den "spezeillen Glauben", der wohl besagt, man glaubt an etwas, aber was genau ist das? Was oder wem schenkt man seinen Glauben? Seinem Partner, seiner Regierung, Gott und Teufel (die immer zusammen gehören), oder eben an das Gute und Böse? Man kann mit seinem Glauben völlig daneben liegen, denn nichts ist möglicherweise so, wie man glaubt, daß es sein muß, oder ist, und, wenn man völlig überzeugt ist, läßt man sich ohnehin nicht eines Besseren belehren. Man muß aber deshalb noch lange kein Narr sein, denn Glaube heißt wirklich nichts anderes als Vertrauen zu haben, Vertrauen in etwas oder in jemanden, egal ob das gerechtfertigt ist oder auch nicht. Aber darin liegt das wirkliche Problem, denn das einzige, das unumstössliches Vertrauen verdient und auch notwendig ist, ist das Vertrauen in einem selber. Der Glaube an sich, nicht mit Einbildung zu verwechseln, ist die Priorität. Nur das unterliegt seiner eigenen Kontrolle, nichts anderes ist damit vergleichbar, nichts anderem kann man vollkommen vertrauen, schon garnicht konditionslos. Und ist man religiös orientiert, dann versteht man, was damit gemeint ist, daß man ein Kind Gottes ist, oder des Teufels, die gehören ja immer zusammen. Es heißt eben nur, daß der Krieg zwischen Gut und Böse immer in uns selber stattfindet. Freilich ist es einfacher und bequemer, diesen Kampf zu externalisieren, was sich die diversen kirchlichen und staatlichen Institutionen, denen es um Macht und Kontrolle geht, zunutze machen. Die haben darin das größte Interesse, denn die wissen, wozu Glaube und glauben gut sind, nämlich über seine Schafe zu wachen und sie zu kontrollieren. Nun! Kein Grund auf diese nun loszugehen und sie für alles verantwortlich zu machen. In diesen Organisationen sind Menschen wie du und ich. Der Unterschied besteht nur darin, daß die einen wissen, wo sich der Kampf zwischen Gut und Böse abspielt und andere es nicht wissen oder gar wissen wollen. Natürlich führt diese intelligente Schlechtigkeit ins Verderben. Man braucht sich nur umzschauen, wir sind grade von dieser Art überrannt worden und zwar in einem Ausmaß, das einem den Atem nimmt. Man könnte ´glauben`, man kann da nichts mehr machen, aber das ist eben nur `glauben`. Tatsache ist, jeder einzelne Mensch wird die Änderung herbeiführen, wenn ihm nur bewußt ist, daß man nie den anderen, sondern immer nur sich selber ändern muß. Damit erzwingt man nämlich, daß sich sein Umfeld ändern muß, sein Partner und wer auch immer glaubt, am Steuer zu sitzen. Machthabende sind Süchtige. Sie können nie von außen zur Einsicht gebracht werden, das muß von innen kommen. Nur es ist eher möglich, von Drogen loszukommen, als daß der Machthabende seine Macht aufgeben wird. Man kann ihm allerdings jederzeit die Macht nehmen, das weiß er auch. Es wird leider nie kostenlos vor sich gehen. Sich zu ändern ist schmerzhaft und der zur Änderung Gezwungene wird sich immer wehren. Doch wenn das Resultat der Änderung im Bereich des Guten liegt, kein Preis ist dafür zu hoch. Selbst wenn die Früchte einer gewünschten Änderung dem zum Opfer Gefallenen nicht zu Gute kommen, den inneren Kampf über sein eigenes Ich zu gewinnen, ist letztlich der wirkliche Wert, Es transzendiert die individuelle Existenz, da es eine positive Energie ist, die da freigesetzt wird und Energie ist unauslöschbar, sie wirkt hier und überall. Welch bessere Ernte kann es da noch geben?
Um praktisch zu bleiben, was von uns, jedem einzelnen derzeit gefordert wird, ist seine Angst zu überwinden und gegen Tyrannei aufzstehen, schlichtweg Nein zu sagen, denn mit einem Ja kauft man sich keine Schmerzfreiheit ein, sondern macht es nur noch schlimmer.
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