In letzter Zeit ist unsere Webseite mit automatischen Registrierungen ueberschwemmt worden. Unangenehme Zwischenfaelle sind anfangs immer frustrierend und was man dagegen auch tun mag oder tun muss, heisst nicht, dass sich die Stimmung sofort bessern laesst, vorallem nicht, wie in unserem Fall, wenn man Zaeune errichten muss, obwohl man lieber ein offenes Feld haette. Aber um unwillkommenen Besuch zu verhindern, sind Zaeune wohl die geeignetste Sprache. Die versteht naemlich jeder, auch ohne Worte. Freilich, Zaeune kann man ueberspringen. Doch indem der Uebertretende weiss, dass er das nicht tun soll, deklariert er seinen Charakter. Hat das eigentlich etwas mit diesem Artikel zu tun? Ganz gewiss doch, denn Gier ist die Ursache fuer Registrierungen dieser Art. Der Leser mag sich nun fragen, warum man sich ueber Gier Gedanken machen soll, ist sie doch bloss eine unliebsame Eigenschaft, die manche Menschen eben haben. Stimmt, es sieht aus, als sei es eine persoenliche Angelegenheit, aber, wenn man sich Gier genau anschaut, dann erweist sie sich als globale Angelegenheit.
Gier ist wie der Wolf im Schafspelz. Sie haelt nicht nur einzelne Menschen, sondern ganze Gemeinschaften, ja schlechthin die gesamte Menschheit in ihren Faengen, und sie ist unersaettlich und grenzenlos. Sie ist naemlich eine Kraft und daher dynamisch. Sie hat, unter anderem, den sogenannten ‚Schnellballeffekt‘, der, anfangs klein und handlich, zur Lawine werden kann, sobald er in seinem Lauf immer groesser werdend, sein kritisches Momentum erreicht, mit all den gefaehrlichen Konsequenzen. Auf seiner Bahn liegt die Voellerei, und, Abhaengigkeit markiert das zerstoererische Ende, denn wie die Lawine, alles und jedes, das im Wege steht, wird migerissen. Gierige Leute kriegen nie genug. Sie wollen immer mehr, brauchen immer mehr, sind immer auf der Suche nach mehr, was auch immer das sein mag. Ohne es selber so zu sehen, haben sie ihr Leben der Gier verschrieben, und wenn man sie tun laesst, wie sie wollen, wird man ihr Komplize und leider auch ihr Opfer, ob man das will oder nicht.
Aber schauen wir uns nun die drei Sachgegenstaende im Einzelnen an. Sie scheinen unabhaengig voneinander zu sein, doch tatsaechlich sind sie nur Grade, oder besser, Phasen von Ein- und Demselben, wobei jedoch jede Phase ihr eigenes Wirkungsfeld hat. Auch wenn sie Produkte des menschlichen Geistes sind, seine Fabrikation, zu seinen Diensten, ihr Ursprung liegt wesentlich weiter zurueck, naemlich, in einer voellig anderen ‚Epoche‘. Allerdings, der unmittelbare Vorahne von Gier ist, psychologisch gesehen, das Verlangen, doch biologisch gesehen, ist es der Drang zum Ueberleben. Entwicklungsgeschichtlich, gemaess unserer Evolution, hat man es natuerlich zuerst immer mit der physikalischen Ebene zu tun, erst nachfolgend mit der organischen, und im zeitlich linearen Fortschritt heisst das, dass die Biologie vor der Psychology kommt. Man darf jedoch nie vergessen, dass mit dem Auftreten des Geistes (und damit psychologischen Beginns) und dessen Evolution, die physikalischen Aspekte weder verloren gehen, noch von den biologischen ersetzt werden. Die Aspekte gehen Hand in Hand, wie Geschwister, das eine juenger wie das andere, jedoch von den selben Eltern und stets untrennbare Familie.
An diesem Punkt ist es notwendig, auf einige grundlegende Konzepte einzugehen, gemaess Sozieterna’s prinzipiellen Ansichten, um klar zu stellen, wie sie die chronologischen und entwicklungsmaessigen Aspekte von Gier und deren Artgenossen verstehen. Es bringt das Thema in den entsprechenden Kontext ihres philosophischen Verstaendnisses von Leben schlechthin und dem ihrer darin eingebetteten eigenen Existenz. Der Leser mag diese Ansichten nicht teilen, aber er ist eingeladen, sich darueber Gedanken zu machen.
Sozieterna besteht darauf, dass nicht oft genug darauf hingewiesen werden kann, wie ausserordentlich wichtig und tatsaechlich untrennbar die Beziehung zwischen den Aspekten des physischen Lebens (der Welt des materiellen, nicht-organischen Lebens) und den Aspekten des biologisch/geistigen Lebens (der Welt des organischen Lebens) wirklich ist. Es gibt kein ‚das eine oder das andere‘, sondern nur ‚das eine und das andere‘. Fuer Sozieterna macht es stets Sinn, zu den Urspruengen zurueckzugehen, sei es zum materiellen, (fast immer), oder zum organischen, (zumindest als Referenz). Schliesslich wurde der Ursprung des Kosmos, nach der derzeit allgemein akzeptierten Theorie des „Urknalls“, der ihn in die Existenz katapultiert hat, durch retrospektive Beobachtungen seiner Geschichte, sprich, seiner Evolution, verstaendlich gemacht. Wenn auch von mathematischen Kalkulationen und wissenschaftlichen Schlussfolgerungen erwartet, erst im Rueckblick sind diese entsprechend bestaetigt worden. Wie die Wissenschaftler zustimmen werden, es war, und ist, ein rekonstruktiver Prozess. Im Urknall, wie auch immer klein der Kosmos zu diesem Zeitpunkt war, tatsaechlich nicht einmal ein Punkt, in ihm lag der „Grundplan“ (figurative gesprochen), fuer das sich aus ihm entfaltende Universum. Was urspruenglich die Kraft oder der Drang war, sich auszudehnen, auch Inflation genannt, und dann, sich zu aggregieren (Phasen nach dem Urknalls), wird spaeter (sehr viel spaeter!), zum bewussten Trieb des Ueberlebens, - beide sind ein und dasselbe. Der Unterschied zwischen ihnen ist bloss ein zeitlicher und ein raeumlicher, was daher Kraft als eine Aktion der Natur, und das Verlangen als Aktion des Geistes, spezifiziert. Das eine existiert auf der materiellen, physischen Ebene, das andere auf der biologisch/geistigen, „ueber“ der groben Materie, aber zeitlich, nacheinander, auf der Linie des Fortschrittes sind sie Meilensteine, im Sinne der Evolution. Das Ansammeln von Partikeln nach dem Urknall war notwendig fuer die Formation von Sternen und Galaxien, und so war Adhaesion, das Zusammenfinden und Binden, oder ‚Aneinanderkuscheln‘ von Elementen und Atomen, essentiel fuer die Bildung organischer Lebensformen. Tatsaechlich hat sich nichts geaendert, was den urspruenglichen Grundplan betrifft, er gilt nach wie vor. Sogar jetzt, der Kosmos strebt nach wie vor auseinander, expandiert, und genau so verhaelt sich das organische Leben; beide erweitern sich, (einschliesslich unser Geist!). Physik, Biologie, - beide tun dasselbe, bloss auf einer anderen Ebene. Und alles begann tatsaechlich mit nur ein paar elementaren Partikeln und elementaren Kraeften, allerdings mit derart unendlichen Kombinationsmoeglichkeiten, die die unglaubliche Vielfalt des Universums und des Lebens ueberhaupt erst ermoeglichten. Einfach genial! Urknall beiseite, schauen wir nun die DNS (Desoxyribonucleinsaeure) an, - genauso genial. Vier Grundeinheiten, die, aneinander gebunden und aneinander gereiht wie eine Spiralenkette, noch immer waechst und laenger wird, und welch unglaublich unterschiedliche Lebewesen sind durch ihre ausserordentliche Kombinationsfaehigkeit geschaffen worden. Sie ist ein Meisterwerk grad so gut. Und all das ist tatsaechlich aus dem Drang hervorgegangen, sich zu entfalten, auszubreiten, zu expandieren, (synonym mit Inflation), und es verhaelt sich so, als gaebe es kein Ende, denn es haelt weder an, noch scheint ihm der Atem auszugehen. Im Gegenteil, der Trieb wird staerker, das heisst der Kosmos expandiert schneller und der Mensch mit seiner Intelligenz und seinem Wunsch nach ‚ewigem Leben‘, wenn man so will, ist diesem Wunschtraum heute naeher, als er es sich je vorstellen konnte.
Fortschritt allerdings, so wie er komplexer und komplizierter wird, bedarf eines Systems, das die Vorgaenge registriert und schliesslich speichert. Mit einem Wort, Fortschritt bedarf eines Gedaechtnisses. Das organische Leben hat diese Aufgabe meisterhaft geloest, in dem es sich eine wachsende Erinnerungsbank geschaffen hat. Wiederum, es ist die DNS, die diese Aufgabe auf genialste Weise loest. Sie nimmt Informationen auf, speichert sie und wenn etwas lange genug wiederholt worden ist, wird es ins genetische Erbmaterial eingebaut, so dass nachfolgende Generationen alte (und neue) Anweisungen nutzen koennen. Der genetische Code ermoeglicht gattungsspezifische Vererbung und Instinkte, waehrend neue Informationen langzeitiger und staendiger Wiederholung beduerfen, bevor sie einen instinktiven Status erreichen koennen, eine Art Versicherungstrategie, die ein Ueberladen der Datenbank verhindert. Das Wiederholen von Information koennte man fast damit vergleichen, dass man eine Nachricht in Stein meisselt, es braucht laenger mit der Inscription, aber dafuer ist es dann fast unmoeglich, dass die Nachricht wieder verloren geht. Es gewaehrleistest ihre Anwendung, erlaubt automatische Aktionen, und als Instinkt garantiert sie spezielle Verhaltensweisen. Somit kann sich ein Organismus mit neuen Anforderungen beschaeftigen, da er sich eine Basis geschaffen hat, von der aus er rationell und energiesparend operieren kann, ohne immer wieder von vorne beginnen zu muessen. Er ist also frei, sich mit dem Neuen zu arrangieren, da das Alte Routine geworden ist. Jeder Organismus muss mit seiner Umwelt interaktiv sein und kommunizieren. Es bedarf der staendigen Anpassung, ohne dem koennte er naemlich nicht ueberleben. Doch diese Vorgaenge verlangen fortlaufende Aufmerksamkeit und Arbeit, und unsere DNS macht Anpassung einen fabelhaft oekonomischen Prozess. Allerdings! Die DNS ist kein Moralapostel. Sie nimmt Information auf, so wie es noetig erscheint, das heisst, wann immer etwas staendig wiederholt wird. Es spielt keine Rolle, ob diese Meldungen etwas positives oder negatives beinhalten, ob sie zum Vorteil oder Nachteil einer Spezie sind und unter Umstaenden, frueher oder spaeter, zu einem toten Ende fuehren. Es gibt keine „falschen Inskriptionen“, sondern nur Inskriptionen. Diese allerdings bestimmen, ob ein Organismus gute oder schlechte Lebenschancen hat. Jene, die mit dem Leben schwer oder nicht vereinbar sind, sterben eben. Das ist der natuerliche Ausleseprozess, welcher schliesslich, wie wir wissen, zur Vielfalt in Flora und Fauna gefuehrt hat, einschliesslich unserer eigenen Spezie, mit unserem ‚Ballon‘-gehirn.
Ein anderes Werkzeug der Evolution organischen Lebens sind die Sinne und die damit verbundenen Gefuehle. Zum Beispiel, wir essen, um zu leben. Hunger ist ein unangenehmes Gefuehl, es veranlasst uns, nach etwas Essbaren zu suchen. Nach einer guten Mahlzeit sind wir befriedigt. Das heisst also, Essen ist mit etwas Angenehmen verbunden, sogar mit etwas Vergnueglichem, vorallem, wenn wir etwas essen, das uns schmeckt. Das mag dazu fuehren, dass wir danach suchen und es schliesslich derart bevorzugen, dass wir es zu unserer Hauptnahrung machen. Wird es nun zur einzigen Nahrungsquelle, sprechen wir von einer Spezielisierung. Leider wissen wir auch, dass hoch spezialiserte Tiere ein grosses Risiko im Sinne ihrer Ueberlebenschancen tragen. Nimmt man ihnen naemlich, wie in unserem Beispiel, jene Futterquelle weg, sind sie zum Tode verurteilt, ausser, sie haben genuegend Zeit, sich auf eine andere Nahrung umstellen zu koennen. Evolution geht allerdings weiter, die natuerliche Auslese hoert nicht auf, nur jene Spezie mag aussterben. Spezialisierung ist ganz gewiss mehr komplex, als das obige Beispiel beschreibt, aber es demonstriert die prinzipiellen Vorgaenge einfach und klar. Damit kommen wir zurueck zum Thema, denn kurz zusammengefasst heisst das nur, dass alles Leben, einschliesslich unseres, an diese Fundamente und Grundregeln gebunden ist. Das Unbrauchbare wird eliminiert, ohne die Evolution als solche aufzuhalten. Das sollte jedoch auch der Untersuchung des gegebenen Themas dienlich sein.
Eine andere Ueberlegung mag ebenfalls helfen, naemlich, Gier als Samen zu sehen, Voellerei als seine Pflanze und Abhaengigkeit als die Frucht, die man erntet. Erbfolge gewinnt damit an Bedeutung. Das loest allerdings unangenehme Bedenken und Gefuehle aus, denn unsere menschliche Geschichte ist voll von schrecklichen Ereignissen, die diversen irrefuehrenden Schlussfolgerungen zuzuschreiben sind, fuer die, traurigerweise, der Mensch, mit seinem Ballongehirn, verantwortlich ist.
Was aber versteht man nun unter Gier? Die woertliche Definition lautet, mehr von etwas haben zu wollen, als es notwendig oder vernuenftig waere. Das heisst, es besteht ein Verlangen, das ueber das Notwendige und Lebenserhaltende hinausgeht. Die Erklaerung dafuer, findet man, wie immer, im Blick zurueck:
So wie die urspruengliche Expansionskraft nach dem Urknall vorwaerts strebt, so tut das auch der Ueberlebenstrieb. Beide haben nur ein Ziel, naemlich voranzuschreiten, zu ueberleben, zu leben, und sich fortzupflanzen. Der Tod hat darin nichts zu suchen. Doch der Tod ist die einzige und beste Kontrolle fuer den ungebaendigten und nicht enden wollenden Drang der fortlaufenden Entwicklung, die das Ziel hat, durch die Verfeinerung von Materie, dem organischen Leben den omnipotenten und sublimen Endzustand zu ermoeglichen, dem es von Anfang an zustrebt (Sieh vorhergegangene Kapitel 5 „DNS II, Teil 3-4). Unbrauchbares oder unpassendes Material muss eliminiert werden. Darum geht es schliesslich auch bei der Spezialisierung von Lebewesen, was man ebenfalls als einen Prozess der Verfeinerung bezeichnen kann. Das heisst, organisches Leben muss sich bewaehren, sublimieren, andernfalls hat es keine Chance, Omnipotenz zu erlangen. Darin liegt der Grundstein des Urtriebs und des Verlangens, was immer zielgerichtet ist, auch wenn kein Bewusstsein existiert, das das Ziel als solches definieren koennte.
Gier hat sich im weitesten Sinne aus dieser externen, physisch/kosmischen Grundkraft entwickelt, und im speziellen aus dem internen, biologisch/geistigen Lebenwillen, jedoch die Grenzen der Nuetzlichkeit ueberschreitend, wird es fuer den Menschen zum Problem. Es ist zum Teil seinem ‚aufgeblasenen Gehirn‘ ,(Expansion), zuzuschreiben, aber weil er die Zusammenhaenge weder sieht, noch versteht, findet er natuerlich keine Loesung. Was auch immer der Leser bevorzugt, Makro-Kosmos oder Mikro-Kosmos, die rein physische Ebene des Kosmos, oder das Geistesleben des Gehirns, - sie sind reale Analogien, aber der Mikro-Kosmos ist unsere Welt, die wir handhaben muessen, nicht der Macro-Kosmos, denn das Universum ist weit ausserhalb unserer Kompetenz. Nun! Nachdem der Tod generell nie, und schon garnicht unser Ziel ist, bleibt es jedem selber ueberlassen, sich und seine Triebe zu regulieren, seinen Verlangen Grenzen zu setzen. Wenn sich diese zu weit, naemlich zu Gier, ausgedehnt haben, ist es naemlich viel schwerer, Kontrolle auszuueben. Die Natur kann uns dabei nicht helfen, sie ist schliesslich viel zu fulminant fuer diese Aufgabe, heisst es doch, unsere feinen Strukturen zu manipulieren, wie unsere Neuronen, und damit unsere Gehirnfunktionen. Aber regulieren muss sein, denn ohne Regulation und Kontrolle ist es einfach nicht moeglich, sein Leben zu erhalten. Obwohl unser Gehirn sein Bestes versucht, es hat Probleme mit Kontrolle und es wird wohl kaum jemand bestreiten, dass der Mensch schlechthin, kein besonders gutes Verhaeltnis zu Kontrolle hat. Er lebt im Zwiespalt mit ihr. Er will zwar Kontrolle haben, wohlgemerkt, ueber alles, Kontrolle haben, heisst schliesslich auch Macht haben, aber es geht nie ohne Anstrengung, selbst wenn es einzig und allein um seine Eigenkontrolle geht. Erst recht, wenn es sich um Kontrolle ueber andere und die Natur handelt, dann ist er voellig ueberfordert. Gier ist leider ein heimtueckischer Feind, denn sie erodiert seine Kontrollfaehigkeit und konsumiert ihn. Was auch immer es sein mag, das jemanden gierig werden laesst, es macht ihn leider zum Verlierer. ‚Was soll’s‘, mag mancher Leser sagen, ‚wenn man kriegt, was man will.....!‘ Nun, das ist schliesslich der Punkt, denn wenn das einen nicht bekuemmert, hat Destruktion bereits Fuss gefasst. Allerdings! Seine Kontrolle zu verlieren ist leicht. Es geschieht naemlich viel unauffaelliger und viel schneller, als man glaubt.
Gier veraendert das menschliche Verhalten. Das Gehirn hilft dabei, indem es spezielle Wege baut und diese mehr und mehr ausbaut, je laenger Gier freien Lauf hat, so dass sich die entsprechenden Verhaltensweisen intensivieren konnen. Der Prozess ist im Schema relativ einfach: Das Vergnuegungszentrum in unserem Gehirn registriert jede Art von Vergnuegen, egal was uns Vergnuegen bereitet. Es versorgt uns mit einer Rueckmeldung, wenn die erfreulichen Gefuehle ihr Feuer verlieren. Das ist wie ein Aufruf fuer Nachschub zu sorgen. Folgt man diesem Aufruf hin und wieder, ist das kein Problem, doch geschieht es oefter als man soll, und immer mehr, dann wird es recht schnell zu einer Gewohnheit. Macht man sich sogar die Muehe, in jedem Fall Nachschub zu finden, um die angenehmen Gefuehle nicht zu verlieren, dann werden die Wege im Gehirn zu Strassen und die Gewohnheit zur Sucht. Die bestimmt nun das Leben, - der Suechtige hat seine Kontrolle eingebuesst. Ohne besondere Anstrengung hat er sich den Weg in die Hoelle der Abhaengigkeit gebaut. Jene, die auf dieser Strasse reisen, moegen noch immer glauben, dass sie Kontrolle haben, denn warum sollte etwas, das einem Vergnuegen bereitet, schaedlich sein, schon gar, wenn es ohnehin niemanden sonst schadet? Das allerdings ist nur eine Frage der Zeit. Gier liegt der Sucht zu Grunde, - noch immer der Ansicht, dass Gier harmlos ist?
Schauen wir uns nun die Voellerei an, definiert als habituelle Gier oder Gefraessigkeit. Das bedarf wohl keiner weiteren Erklaerung, nicht wahr? Und unser wunderbares Gehirn tut, was es tun soll. Es ist, als wuerde man ein Gedicht lernen, nur durch Wiederholung bleibt es uns in Erinnerung. Wir vergessen es schnell, wenn wir es nicht staendig wiederholen. Freilich, mit unseren lustbringenden Gewohnheiten ist das insofern anders, dass wir mit dem Wiederholen keine Muehe haben. Sie sind schliesslich Vergnuegen, andernfalls wuerde man sie ganz einfach ‚vergessen‘.
Wie gesagt, man lernt durch Wiederholung, auch Verhaltensweisen, und die werden erst recht, unser Gehirn sorgt dafuer, automatisiert. Nehmen wir das Autofahren als Beispiel. Am Anfang des Lernens muessen wir uns voellig auf den Prozess des Fahrens konzentrieren, aber nach einiger Zeit tun wir es automatisch. Wir haben keine Schwierigkeiten mehr, neben dem aktiven Fahren, noch anderen Dingen unsere Aufmerksamkeit zu schenken, hoffentlich dem Verkehr. Waehrend diese Faehigkeit unseres Gehirns uns hilft, effektiv und produktiv zu arbeiten, ja ganz allgemein hoechst oekonomisch zu funktionieren, es hat durchaus seine Schattenseiten, denn nicht alle unsere Aktivitaeten, die aber ebenfalls automatisiert werden koennen, sind zu unserem Vorteil. Zuviel essen, trinken, arbeiten, spielen, ja sogar Sport und Sex, eben alles zuviel des Guten und das oft genug, sind ebenso erlernte und spaeter oft automatisierte Verhaltenweisen, die sich aber gegen uns kehren, sind sie doch schlichtweg ungesund. Doch unser Gehirn erfuellt seine Aufgabe, unabhaengig ob gesund oder nicht. Das Gehirn ist uns dienlich, das ist seine Aufgabe. Es nimmt uns nicht das Entscheiden ab, was bekoemmlich ist und was nicht. Auch wenn es uns alle Daten liefert, die fuer unsere Entscheidungen notwendig sind, entscheiden muessen wir uns schon selber, nichts und niemand tut das fuer uns, (so sollte man hoffen).
Voellerei ist nicht nur fuer uns als Individuum schaedlich. Sie schadet Gemeinschaften, ja der Menschheit schlechthin. Es stellt sich naemlich die Frage: Gibt es tatsaechlich etwas schlimmeres, als eine Spezie, die sich selbst zu Tode frisst, auf Kosten alles anderen, das ihr das Leben ermoeglicht, das sie wachsen und Intelligenz entwickeln laesst, das ihr erlaubt, diese und andere Welten auszukundschaften, und sogar sich selber zu entdecken? Voellerei hat uns nicht zum jetzigen Stand unserer Entwicklung gebracht, sie bringt uns aber ganz gewiss zum Ruin. In den affluenten Gesellschaften unserer Zeit sind Uebergewicht und seine damit verbundenen Krankheiten zum Massenproblem geworden, von dem nicht einmal die Kinder mehr ausgenommen sind. Es verkuerzt unsere und deren Lebenserwartung. Nicht dass das fuer die Kinder die groesste Sorge sein wird. Sie moegen naemlich ohnehin mit weniger Nahrungangebot auskommen muessen, mit Bienen im Schwunde, Eis am Schmelzen, Waelder beim Verbrennen und Tiere beim Aussterben, um nur einige Probleme anzufuehren, fuer die ihre Vaeter verantwortlich sind.
Aber allen Ernstes, wer sind diese Menschen, die immer mehr haben wollen, mehr als sie brauchen und mehr als ihnen guttut? Traurigerweise sind das nicht nur die Reichen und Maechtigen dieser Welt. Die sind tatsaechlich eine Minderheit, allerdings eine, die erreicht hat, wovon andere nur traeumen koennen, aber zu gerne an deren Stelle waeren. Leider! Die Reichen und Maechtigen sind nicht die einzigen, die fuer den Untergang unserer Zivilisation und der Welt, in der wir leben, verantwortlich gemacht werden koennen. Gier und Voellerei ist in uns allen. Wir, die Masse, wir, die Konsumergesellschaft, wir helfen den Reichen reicher und maechtiger zu werden, denn die offerieren uns, was wir haben wollen. Wir lassen die Geld- und Machthabenden noch mehr Gewinne machen, denn wir glauben an die Philosophie, dass Konsumertum gut ist, dass die Wirtschaft stark sein und immer wachsen muss, ja dass wir ohne dem nicht leben koennen. Dass wir allerdings nur auf eine Illusion reinfallen, die uns vorgaukelt, dass wir Glueck kaufen und dass auch wir reich sein koennen, zumindest so erscheinen, indem wir uns mit mehr und mehr Dingen umgeben, die wir garnicht brauchen, das will keiner wahrhaben. Aber das ist nicht einmal das Ende unseres Wahns und unserer Selbsttaeuschung. Es ist noch viel schlimmer als das. Um Nachfrage und Gueterproduktion noch mehr anzukurbeln, lassen wir uns sogar mit immer minderwertigerer Ware abfertigen, sei es Nahrung oder Gueter, nichts hat mehr Qualitaet. Nichts haelt mehr fuer lange Zeit, nichts kann man mehr reparieren, denn Reparatur ist teurer als ein nagelneues Geraet. Also wird weggeworfen, um Neuem, Fortschrittlichem, Besserem, wahr oder nicht, Platz zu machen. Wir, die Maden im Speck, die Konsumergesellschaft, wir sind nun auch eine Wegwerfgesellschaft, und das mit unser aller Segen, denn die Wirtschaft muss ja schliesslich wachsen, nicht wahr?! Dass dabei die Muellberge groesser werden und die Reserven dahinschwinden, scheint niemanden zu veranlassen, sich ernsthafte Fragen zu stellen. Wir, die Masse, die die Reichen und Maechtigen zahlenmaessig weit uebertrumpfen, wir sorgen dafuer, dass das Rad der Maschinen rollt. Wohlgemerkt! Beide, reiche Minderheit und Konsumermasse, fuettern sich gegenseitig! Es ist eine Symbiose in toedlicher Umarmung. Daher ist es Unsinn, der einen oder anderen Gruppe die Schuld fuer die Misswirtschaft zuzuschieben. Das Verderben unserer Mutter Erde ist jedem von uns zuzuschreiben, jedem, der sich der Gier und Voellerei hingibt und dabei keine Grenzen kennt, und jedem, der das Grenzueberschreiten gestattet. Es ist „mea culpa, mea maxima culpa“, denn ‚Boeses‘ regiert dort, wo das ‚Gute‘ nichts tut. Wir kommen wieder zurueck, vollen Kreises, von wo wir ausgegangen sind: die Natur wird die Kontrolle uebernehmen, weil die Menschheit selber es offensichtlich nicht kann.
Gier und Voellerei werden in jeder Religion und allen philosophischen Ueberlegungen als ein grundsaetzliches Problem gesehen, entweder als Vergehen oder als Ursache von Suende, oder als Gift, wie in buddhistischen Lehren. Die westliche Kultur ist voll von kuenstlerischen Werken und Betrachtungen der „Sieben Todsuenden“, vorallem die Literatur und die darstellende Kunst. Gier und Voellerei haben ihren Platz unter Wut, Faulheit, Neid, Lust und Stolz, die alle als extreme Versionen von natuerlichen Anlagen und Vorlieben gesehen werden, und die, wenn nicht in Zaum gehalten, in die „Dunkelheit“, oder eben zur Suende fuehren. In unserer modernen Gesellschaft genuegt es, sie als kriminelle Vergehen zu bezeichnen. Freilich, diese Art Verbrechen muss erst einmal Eingang in das persoenliche Moralverstaendnis finden, bevor es von einer Gemeinschaft oder einem Volk als solches verstanden und entsprechend gehandhabt werden kann. Das heisst natuerlich, dass der einzelne Mensch erst einmal akzeptieren muss, dass er als Einzelner verantwortlich ist und dass durch ihn Aenderung erreicht werden kann. Andernfalls sind globale Aktionen zum Scheitern verurteilt, denn wenn auch viele bereits die Einsicht haben, es sind ihrer nicht genug, das Unheil aufzuhalten.
Aber nun zum dritten Teil des Artikels, oder dem Ende unserer Reise vom Samen zur Ernte, dessen Frucht Abhaengigkeit ist. Abhaengig sein, heisst, an etwas gebunden sein. Man ist einen ‚Vertrag‘ eingegangen, den man nicht ohne weiteres aufgeben kann, auch wenn sich herausstellt, dass die Nachteile ueberwiegen.
Der Weg zur Abhaengigkeit mit seinen Meilensteinen, ist das Werk eines biologisch/ psychologischen Unternehmens. Das hat zur Annahme gefuehrt, dass es sich um ein Gehirnproblem handelt, wenn nicht gar um eine Krankheit. Vorallem die Psychiatry, aber auch die generelle Medizin stuetzt ihre Meinung auf den Nachweis der Veraenderungen im Gehirn und den biochemischen Prozessen, die mit der biologischen Gedaechtnisbildung und Modifikation genetescher Anpassung zu tun haben. Formation und Auspraegung von neuen Gehirnbahnen und das Ueberangebot der molekularen Substrate, die zur Trans-scription fuehren, werden als Beweis herangezogen. Nun, diese Prozesse als organische Stoerung oder gar als Krankheit zu bezeichnen, ist voellig ungerechtfertigt und eine irrefuehrende Missinterpretation normaler biologischer Vorgaenge. Freilich sind die Veraenderungen vorhanden, aber den biologischen Ausdruck einer unvorteilhaften Gewohnheit als Krankheit zu bezeichnen, und zu reklamieren, dass eine Anlage immer zu Krankheit fuehrt, ist eine fehlerhafte Schlussfolgerung. Der biologische ‚Beweis‘ laesst uns allerdings wissen, was in unserem Gehirn vorgeht und wie eine Transkription in genetisches Material bewerkstelligt wird, aber das ist ein voellig normaler Prozess und in der Tat ein Zeichen dafuer, wie fabelhaft und effektiv unsere neurologischen und biologischen Funktionen wirklich sind. Zudem, keine Anlage oder Predisposition zu einer Krankheit ganz generell, ist an sich eine Krankheit, noch fuehrt sie unbedingt zu einer. Es besagt nur, dass eine Anlage vorhanden ist. Um zu einer Krankheit zu fuehren, bedarf es stets anderer persoenlicher und umweltlicher Faktoren. Abgesehen davon, erwuenschte oder unerwuenschte Aktivitaeten, beide vermehren neurologische Neuformationen, beide aendern Gehirnfunktionen und beide fuehren zu genetischer Anpassung. Der Mensch wuerde nicht das Gehirn haben, das er hat, haette es nicht diese wundervolle Kapazitaet und Plastizitaet und haette es nicht die Faehigkeit, Informationen durch biochemische Transaktioenen ins biologische Gedaechtnis zu ueberschreiben, fuer zukuenftige Referenzen und entsprechende Direktiven. Sozieterna ist der Meinung, dass diese phantastischen Prozesse Besseres verdient haben, denn als krankhaft bezeichnet zu werden, und keine Gen-allele verdienen, als bedrohliche evidente Krankheitstraeger abgestempelt zu werden. Wahr ist nur, dass schlechte Gewohnheiten zu Krankheiten fuehren. Jeder Laie weiss, dass viele seiner Gesundheitsprobleme seine eigene Schuld sind. Niemand wuerde legitim behaupten, dass seine schlechten Gewohnheiten die Krankheit sind.
Wahr ist auch, dass unsere Vorvaeter ihre Fehler gemacht haben. Aber das heisst nicht, dass man diese Fehler wiederholen muss. Bescheid zu wissen ist allerdings ein Vorteil. Es laesst uns verstehen, warum manche Menschen schneller abhaengig werden koennen, wie andere, oder es viel schwieriger finden, ihrer Abhaengigkeit Herr zu werden. Man kann daher Vorbeugemassnahmen treffen und Strategien entwickeln, die verhindern, dass die Nachkommen weiterhin vergangenen ‚Suenden‘ zum Opfer fallen. Wohlgemerkt, wenn sie damit einverstanden sind! Niemand sollte zu etwas gezwungen werden, das er nicht will. Sozieterna ist gegen Zwangsbeglueckung. Sozieterna ist fuer Eigenverantwortlichkeit! Abgesehen davon, mit Zwang erreicht man ohnehin keine wirkliche Verhaltensaenderung. Zum Zweck der Diskussion: Die Iren sind bekannt fuer ihre Trinkkultur. Ebenso bekannt ist, dass sie eine genetische Veranlagung zum Alkoholismus haben. Heisst das, dass die gesamte Nation an einer Krankheit leidet? Nein! Sie lieben ihren Alkohol! Und sie haben keine Absicht, zumindest derzeit nicht, sich einer Rehabilitation zu unterziehen. Ist das zu ihrem Vorteil? Nein! Aber sie bestehen auch nicht darauf, dass sie das Opfer einer Krankheit sind. Koennte man das Volk zur Abstinenz zwingen? Natuerlich, aber was wuerde man damit erreichen? Eher einen Aufstand, nicht Aenderung!
Wenn auch bereits darauf eingegangen worden ist, eine einfache Uebersicht, was das Muster der psychologischen Abhaengigkeit betrifft, mag willkommen sein. Es handelt sich generell um „Klassische Konditionierung“, wo Stimulus ( Gegenstand seines Vergnuegens) und Belohnung, ein bestimmtes Verhalten produzieren und damit eine neurologische Verbindung herstellen. Die Verbindung verstaerkt sich, je oefter das Verhalten aktiviert wird. Anfangs ist das meist kein Problem, denn der Mensch mag sein Verhalten recht gut kontrollieren. Doch tut er das nicht, sind die Probleme nicht aufzuhalten. Je mehr und je oefter er seinem Verlangen nachgibt, desto staerker wird die Verbindung zwischen Stimulus und Belohnung. Er mag sich nicht einmal bewusst sein, wie sich sein soziales und berufliches Leben veraendert, indem er seine Prioritaeten aendert. Der naechste Schritt ist wesentlich signifikanter, denn nun sucht er seinen Stimulus auf Kosten persoenlicher Umstaende, und leztendes braucht er ihn, egal was es kostet. Falls er versucht, abstinent zu bleiben, was zu diesem Zeitpunkt des oefteren probiert wird, erlebt er prompt Entzugserscheinungen. Diese sind immer unangenehm und koennen sogar extrem schmerzhaft sein, koerperlich und psychologisch, je nachdem, wovon er eben abhaengig ist. Abhaengigkeit ist immer ein Problem, ein persoenliches, wie soziales, denn sie ist schlichtweg zerstoererisch.
Die meisten Abhaengigkeiten beziehen sich auf Alkohol oder Drogen, aber jedes Vergnuegen kann zur Sucht werden, es gibt diesbezueglich keine Grenzen. Und jeder kann abhaengig werden, denn Koerper und Geist sind unzertrennliche Geschwister. Im Versuch einer ploetzlichen Abstinenz, muss auf beide acht genommen werden. Ein abrupter Entzug kann einen medizinischen Notfall darstellen, der unmittelbarer Behandlung bedarf. Allerdings heisst das nicht, dass die Person an einer Krankheit leidet. Die kann natuerlich auch vorhanden sein, als Folge der ungesunden Gewohnheit, aber das sind grundsaetzlich zwei verschiedene Angelegenheiten.
Ein Punkt verdient natuerlich besondere Aufmerksamkeit, naemlich, dass Kinder stets die Leidtragenden suechtiger Eltern sind, sowohl in einer gegenwaertigen Situation, oder eben als Nachkommen. Falls der Leser an den spezifischen biochemischen Schritten interessiert ist, naemlich wie eine Gewohnheit, Schritt fuer Schritt, biologisch transformiert wird, kann er mit Mr. Google hinreichend, einfache und spezielle Literatur finden. Hier soll jedoch eine minimale Zusammenfassung genuegen: Es beginnt mit dem „Fuehl Gut“ Neurotransmitter Dopamin, gefolgt von einem Ueberangebot von Transskriptionsfaktoren im Nucleus Accumbens im Gehirn, wo durch biochemische Korrelationen, die genetische Inskription erfolgt, sowie mit strukturellen Veraenderungen im Gehirn einhergeht und als epigenetische (oder trans-generationelle) Vererbung endet.
Aber konzentrieren wir uns nun auf andere Aspekte und Konsequenzen der Abhaengigkeit, allerdings weniger auf die Auswirkungen im persoenlichen Bereich, die hinreichend bekannt sind, als auf jene, die auf einer globalen Ebene liegen und viel weniger Beachtung finden, falls man sie ueberhaupt je auf diese Weise betrachtet hat.
Jeder weiss, wie schwer es ist, eine Gewohnheit aufzugeben, erst recht, wenn man abhaengig geworden ist. Auch weiss jeder, wie schnell man einen Rueckfall erleben kann und dass manche Menschen es viel schwerer haben abstinent zu bleiben, als andere, weil ihre persoenlichen Umstaende keine Hilfe sind, oder weil sie moeglicherweise eine genetische Disposition haben. Das letztere hat ernsthafte Implikationen, weil man immer mehr darauf hinarbeitet, Abhaengigkeit als medizinisches Problem zu deklarieren. Leider sieht man es auch als illegales Problem, speziell wenn es sich um Drogen handelt. Abhaengigkeit ist jedoch weder das eine noch das andere. Es ist ein moralisches Problem, sowohl fuer den einzelnen Menschen, als auch dessen Gesellschaft. Es als Krankheit oder Strafvergehen zu behandeln ist weder zweckdienlich, noch trifft es den Kern der Sache. Krankheit und Kriminalitaet stehen zwar mit Abhaengigkeit in Zusammenhang, nur, sie sind eine Konsequenz, die allerdings grosse Unkosten verursacht. Das ist der Grund, warum man ihr ueberhaupt Aufmerksamkeit schenkt. Vorwiegend sind es die finanziellen Einbussen, die einer Gesellschaft Sorge machen, die persoenlichen und familiaeren Kosten sind allerdings noch viel tragischer.
Wie auch immer! Es stellt sich die Frage, wie es moeglich ist, dass man Sucht und Abhaengigkeit so missversteht, und welche Motive jene professionellen Spezialisten haben, die sich fuer die Abhaengigkeit als Krankheit stark machen. Gehirnfunktionsschaden, Abhaengigkeitserkrankung? Es bringt ganz gewiss ein gesichertes Einkommen, wenn man dem „Leidenden“ Hilfe im Kampf gegen seine ‚Krankheit‘ offeriert, die er nicht loswerden kann, (weil es sie naemlich garnicht gibt). Das Krankheitskonzept ist natuerlich auch ein Liebkind der selbstpropagierten ‚sozialen Retter‘, die sich fuer die ‚Opfer‘ der Abhaengigkeit einsetzen und sie staendig zu retten versuchen, waehrend sie nichts anderes im Sinne haben, als jedem, ob er will oder nicht, ihre eigenen Gesundheits- und Lebensideale aufzuzwingen. Und wer hat nicht von den Eltern gehoert, die ihr Kind lieber krank sehen, als ‚schlecht‘, was dem Stigma von Abhaengigkeit und antisozialem Verhalten entspricht? Na und dann haben wir die Rechtsanwaelte, die sich als Verteidiger erst recht eine grossartige Einnaehmequelle schaffen, weil sie sich fuer ihre ‚unschuldigen Opfer‘ im Gerichtssaal stark machen duerfen, in dem sie jedwede Schuld eines Vergehens einer Gehirnstoerung oder eben Krankheit zuschreiben und natuerlich jetzt auch noch die Vorahnen verantwortlich machen koennen. Die Phrase „Nicht schuldig, Herr Richter, mein Vater hat mich so gemacht“, mag nun als wissenschaftlich sanktioniertes Argument dienen, den „suechtigen“ Angeklagten als ‚trauriges Opfer‘ zu sehen, das man am besten freispricht, denn er braucht Behandlung, nicht Strafe.
All das hat natuerlich weitreichende gesellschaftspolitische Konsequenzen. Es bedarf signifikanter Aenderungen, sowohl was Gesundheitspolitik und deren Administration betrifft, als auch die Gerichtsbarkeit und den Strafvollzug. Rehabilitation ist nun wesentlich, fuer beide. Das sind generell, obwohl Sozieterna ganz und gar fuer Rehabilition ist, keine guten Aussichten, denn Rehabilitation kann naemlich nur dann Erfolg bringen, wenn die Gesellschaft eine unterstuetzende Rolle spielt und die finanziellen Kosten tragen kann. Nicht viele Gemeinschaften haben die Voraussetzungen, weder moralisch noch wirtschaftlich, noch sind die wenigstens bereit, sich zu aendern oder dafuer zu zahlen. Ein gutes Beispiel, wie es funktionieren kann, ist Norwegen. Doch leider, dieses Modell laesst sich nicht in Gesellschaften transferieren, die auf „Rache“ aus sind oder gar physische Bestrafung, oder wo Kosten eine Rolle spielen und Nachsorge nicht ernst genommen wird.
Wie bereits erwaehnt, Sozieterna ist fuer Rehabilitation, unterstuetzt aber keinen Versuch, Gene, Krankheit, Vorfahren und Umstaende, oder was auch immer, fuer die Aktionen einer Person verantwortlich zu machen. Eine Erklaerung ist keine Entschuldigung. Ob der Ahne was falsch gemacht hat, oder heute jemand das Falsche tut, heisst nur, dass er das nicht weiter tun soll. Eine etwaige genetische Vorbelastung sollte der Vorbeugung dienen. Vorbeugen ist besser als Heilen, wie man so sagt. Vorbeugen ist ausserdem weniger teuer.
Rehabilitationsprogramme sind angebracht und wuenschenswert, doch mit dem Ziel der Wiederherstellung persoenlicher Verantwortlichkeit. Diese darf unter keinen Umstaenden verwaessert, oder gar von der Person losgeloest werden. Das gilt auch fuer Eltern und jedwede Gesellschaft. Die moegen schliesslich mit ein Grund fuer das Problem sein. Zudem, Rehabilition ist eine individuelle Angelegenheit, denn nicht jedes Programm ist fuer alle gleich geeignet, und in manchen Faellen sind Sanktionen durchaus angebracht, wenn nicht sogar notwendig. Diese Sanktionen brauchen weder drastisch noch inhuman zu sein, doch sind sie Mittel zum Zweck, eine Basis, auf der die Arbeit der Rehabilition beginnen kann. Man darf nicht vergessen, dass Abhaengige andere zu ihren Opfern machen und dass sie alle Arten von Straftaten begehen koennen. Zu glauben, dass man Rehabilitation erzwingen kann, oder dass schematisierte Programme Abhaengigkeiten oder Predispositionen aufloesen koennten, in einer vorbestimmten Zeit und ohne Rueckfallrisiko, ist grad so gut, als glaube man an den Weihnachtsmann. Freilich, Zwangbehandlungen sind immer eine Moeglichkeit. Doch das hat mit Rehabilitation genau so wenig zu tun, wie Sonnenschein mit arktischem Winter.
Zuguterletzt, was bedeuted es fuer die Welt im allgemeinen, die das Opfer von Gierigen und Nimmersatten geworden ist und unter deren Abhaengigkeiten leidet? Das ist leider keine unsinnige Feststellung, wie der Leser vermeinen mag! Der moderne Mensch zeigt alle Anzeichen von Abhaengigkeit vom Konsumertum. Wie sonst waere es wohl moeglich, dass es noch immer Argumente ueber die Ursachen von Klimaveraenderungen gibt, sowohl auf politischer und erst recht wirtschaftlicher Ebene und, dass diese ohne Gegenmassnahmen und sinnvolle Interventionen bleiben? Wie sonst kann es sein, dass der Konsumer seine Gier und Voellerei nach mehr Essen, mehr Guetern, mehr Geld und Macht und oberflaechlicher Beglueckung nicht aufgibt, obwohl er weiss, dass Fettsucht und deren Krankheiten, Wasser-und Luftverschmutzung, Industrialisierung und Ausbeutung der Natur, deren und seinen fruehzeitigen Tod bedeuten? Waehrend andere Menschen verhungern und verdursten, wirft er Nahrungsmittel weg, massenhaft, nicht nur weil er zuviel gekauft hat, sondern auch weil die Unternehmer ihre Produkte nicht zu billig auf den Markt bringen wollen, nachdem sie diese massenhaft ueberproduziert haben. Dem Konsumer ist es offensichtlich egal, unter welch grausamen Bedingungen Tiere gehalten werden, oder dass die Boeden mit Kunstduengern vollpumpt und letztlich Pflanzen genetisch manipuliert, zu toedlichen und lebensvernichtenden Instrumenten werden. Hauptsache ist, er macht seinen Gewinn und lebt im Ueberfluss. Das Wohl der Menschheit und der Welt kuemmert ihn wenig, noch schaetzt er Leben schlechthin. Die Konsumergesellschaft kuemmert es nicht, wer oder was leidet. Sie will nur ihren Lebensstandard aufrecht erhalten, unter allen Umstaenden, egal zu welchen Kosten und wer dafuer bezahlt. Sind das nicht klassische Zeichen von Abhaengigkeit? Ist das nicht das Verhalten eines Suechtigen? Allerdings!
Ah, Risikoverhalten, Entzugserscheinungen fehlen fuer eine solche Diagnose? Nicht doch! Wer, allen Ernstes sieht kein Risiko darin, dass dem Planeten Erde seine gruenen Lungen geraubt werden, von dem Wasser und Luft abhaengen, die der Mensch zum Leben braucht? Wer ist gewissenlos genug, dem Prinzip der Monokulturen zu huldigen, die zwar massenhaft Ertraege bringen, dabei aber die Gewaesser mit Chemikalien verschmutzen, die dann auf Umwegen wieder in die Nahrungsmittelkette eingeschleust werden, und alles und jeden vergiften? Wer handelt schon so ruecksichtslos und selbstverachtend, dass er sich lieber Muellberge schafft, anstatt dem Boden fuer seine Schaetze dankbar ist und die Natur mit Respekt behandelt? Den Konsumersuechtigen kuemmert es tatsachlich nicht, wem er schadet, Freunden, Familie, schon garnicht Tieren, oder sich selber, noch, dass er im Muell lebt und an seinem Abfall erstickt. Die Konsumergesellschaft lebt noch immer im Glauben, dass ihr Verhalten nichts mit Verantwortungslosigkeit zu tun hat, dass sie keine Schuld an den Noeten anderer hat oder gar fuer ihre sterbende Welt, waehrend sie vor vollen Tellern sitzt und ihrer Voellerei nachgeht. Gibt es noch jemanden, der das nicht als risikoreiches, antisoziales (selbst-)zerstoererisches Verhalten sieht, das den Abhaengigen kennzeichnet, der nur ein Interesse hat, naemlich wie er an seine Drogen kommt?
Aber was ist mit Entzugserscheinungen, die doch wesentlich sind fuer eine solche Diagnose? Keine Sorge, auch die sind vorhanden, nur hat man sie bis jetzt nicht als solche identifiziert. Das ist fuer Abhaengige durchaus normal, sie brauchen naemlich Zeit, bis sie sich die notwendigen Fragen stellen, und erst recht, bis sie sich eingestehen, dass sie abhaengig sind. Zur Kontemplation fuer den Leser: Wieviele Konsumer koennen ernsthaft sagen, dass sie keine Probleme haetten, signifikante Aenderungen in ihrem Lebensstil vorzunehmen, dass es sie nicht zum Zittern bringt beim blossen Gedanken, was sie aufgeben muessten? Und wer von ihnen ist tatsaechlich bereit, die notwendigen Schritte zu tun? Ueberwaeltigen den Einzelnen nicht seine Gefuehle von Verlust, Zweifel, Unmut, Frustration, wenn er sich ehrlich mit den notwendigen Schritten konfrontiert? Glaubt er nicht, dass er hoellisch leiden wuerde, ohne dem was er hat, auskommen zu muessen, und fragt er sich nicht, ob es die Sache wert ist, dem Konsumertum abzusagen, abstinent zu bleiben, weil er doch die Dinge braucht, die er aufgeben soll? Wieviele kriegen Angstzustaende allein beim Gedanken, dass, wenn die Wirtschaft nicht mehr waechst, ihr Leben tatsaechlich bedroht, ja sogar zu Ende waere, weil keine Alternative zum Leben im Ueberfluss moeglich scheint? Sind die meisten Menschen nicht davon ueberzeugt, dass sie verhungern muessten, wuerden die Fabriken zusperren, denn wo bliebe dann das Einkommen, das ihr Dasein finanziert, garnicht zu reden von ihren Wuenschen und Traeumen von Komfort oder gar ein bisschen Luxus? Die Angst sitzt allen im Nacken und wird von ueblen Potentaten weiterhin gewissenlos geschuert, indem sie propagieren, dass es keine Alternative gibt, denn ein Leben ohne dem, was man jetzt hat, waere Rueckschritt und Tod des Fortschritts? Die meisten Konsumer glauben diesen Unsinn nur zu gerne, oder nicht? Obwohl diese Aengste nichts mit Realitaet zu tun haben, der Abhaengige empfindet sie so. Also macht er lieber weiter mit dem, was schaedlich ist, gegen sein besseres Wissen, unfaehig aufzugeben, was ihn so abhaengig macht. Er sieht keine Alternative, zumindest keine, die sein Leben lebenswert macht. Freilich, der Tod kommt so oder so, warum also nicht gleich resignieren, anstatt sich mit Aenderung abzumuehen? Das ist mit ein Grund warum viele Abhaengige immer wieder Rueckfaelle erleben und manche nicht einmal Rehabilitation ins Auge fassen. Noch immer der Meinung, dass Konsumermentalitaet nichts mit Abhaengigkeit zu tun hat?
Mit der Erkenntnis, dass man abhaengig ist, besteht allerdings Hoffnung. Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung. Der Weg mag muehsam und mit Rueckfaellen gepflastert sein, aber auch wenn es kein leichter Weg sein mag, notwendig ist er, ohne Frage, will man seine eigene Zukunft und die seiner Nachkommen in eine positive Richtung lenken. Ganz gewiss ist es gut zu wissen, womit man es zu tun hat. Niemand braucht zu fuerchten, dass er am Entzug stirbt. Niemand braucht tatsaechlich Angst vor Aenderung haben, Aenderung heisst Aenderung, nicht Sterben. Aengste sind allerdings die groesste Huerde, denn sie beduerfen der Konfrontation, um ihre imaginaere Macht zu entbloessen. Nur so kann der Betroffene erkennen, dass er sich seine eigenen Folterkammern baut. Tut er das nicht, muss er leiden, wobei dieses Leiden sich immer nur vertieft. Mag schon sein, dass die Menschheit ihre Abhaengigkeit von Gier und Voellerei ihren Genen zuschreiben kann, nach so vielen Generationen entsprechender Programmierung, liegt ganz gewiss eine Veranlagung vor, aber, zu schade, die Schuldfrage loest weder das Problem, noch fuehrt sie zu einer Besserung. Das muss schon von der Menschheit selber, und heute noch, in Angriff genommen werden.
Wie dem auch sei, das Verstaendnis von Abhaengigkeit und wie man sich am besten davon befreit, ist die einzige Hoffnung, die der heutige Mensch hat, will er seine Spezie ueberleben sehen. Es liegt an ihm, es ist seine Verantwortung. Er braucht deshalb keineswegs ins „Steinzeitalter“ zurueckkehren, sollte das seine Sorge sein. Jemals darueber nachgedacht, warum man unbedingt mehr als eine Marke, von ein und demselben Produkt haben muss? Eine Ware, wie zum Beispiel ein Auto, TV, Waschmaschine, etc.,etc., von guter Qualitaet, sollte jedem genuegen, man braucht keine verschiedenen Marken fuer ein und denselben Zweck. Maserati, VW? Wem dient was zu welchem Beduerfnis? Die Liste, was man nicht braucht, ist unendlich. Nahrungsmittel koennen lokal produziert werden, es besteht keine Notwendigkeit die Supermarktregale mit allen moeglichen Marken von was auch immer zu fuellen, Fruechte und Gemuese aus den fernsten Laendern zu importieren und immer alles zu jeder Zeit kaufen zu koennen, obwohl man ohnehin von den meisten nicht einmal weiss, wenn man seine Augen schliesst, was man eigentlich isst, denn nichts schmeckt nach dem, wie es schmecken soll, aus den verschiedensten und meist ungesunden Gruenden. Weder braucht Technologie, Gesundheit, Schulung, Forschritt schlechthin und was auch immer zu unserem Wohlbefinden beitraegt, eingeschraenkt werden, es bedarf bloss nicht der wetteifernden Industrie, ihre Waren an den Mann bringen zu wollen, unter dem Mantel, dass ihr Produkt besser und das Neueste sei, obwohl das nur bedingt seine Richtigkeit hat. Furcht, seine „Drogen“, sprich Abhaengigkeiten, aufgeben zu muessen, ist unangebracht, aber die Furcht vor einer Zukunft mit ihnen, kann nicht gross genug sein.
Wissenschaftler aus allen moeglichen Lagern, haben bereits die Frage aufgeworfen, ob die Menschheit dem Untergang geweiht ist oder welche Chancen sie fuer ihr Ueberleben hat. Das haengt natuerlich von der Menschheit selber ab, wie faehig sie ist, einen allgemeinen Konsensus zu erreichen. Die Zukunft vorauszusagen ist wirklich nicht schwer, wenn man die gegenwaertigen Fakten zusammenzaehlt und als Referenz hernimmt. Praktisch heisst das, wenn Gier, Voellerei und die Abhaengigkeit von Konsumertum nicht unter Kontrolle gebracht werden kann, dann nein, die Menschheit und ihre Welt ist zum Aussterben verurteilt. Zudem, wenn sie sich nicht schnell genug besinnt und rehabilitieren kann, wird es unmoeglich, die bereits in Bewegung geratene Lawine, aufzuhalten. Freilich, die Zukunft ist nicht in Stein geschrieben, sie laesst sich modellieren. Allerdings bedarf es globaler Zusammenarbeit, globaler Einsicht und ein Arbeiten mit der Natur, nicht gegen sie. Der Glaube des Menschen, dass er jemals Mutter Natur kontrollieren koennte, ist natuerlich voelliger Unsinn. Wohlgemerkt, man kann nur den Kopf schuetteln, ob des Schwachsinn’s in der Bibel, der Gott propagieren laesst, dass der Mensch sich die Natur untertan machen sollte. Eher ist der Text von machthungrigen Clerikern veraendert worden, in dem sie Sorgetragen mit Gewaltantun vertauscht haben, denn kein weiser Geist wuerde jemals Gewalt statt Liebe predigen.
Vielleicht genuegt es, wenn Mutter Natur, die Menschheit zu einem kleinen Haeufchen reduziert. Vielleicht tut das der Mensch sogar selber, Kriege fuehrt er ja genug. Falls es, so oder so, Ueberlebende gibt, die moegen dann vielleicht ihre Lektion gelernt haben und sind dann vielleicht faehig ihrer Evolution freien Lauf zu lassen, sodass sie ihre hoechste Potenz erreichen koennen, was im Falle des Menschen eine spezielle Bedeutung hat. Es wuerde bereits genuegen, wenn sich unsere Spezie soweit entwickeln wuerde, dass sie mit Weisheit agiert, nicht nur mit Intelligenz, die schliesslich nur ein Werkzeug ist, nicht aber Regent.
Es besteht wenig Zweifel, wie die Zukunft des Menschen aussieht. Sozieterna ueberlaesst es jedoch dem Leser, seine eigenen Schluesse zu ziehen. Wie gesagt, die Zukunft laesst sich voraussagen, und doch, sie ist nicht in Stein geschrieben. Es ist wie mit der genetischen Inskription, sie laesst sich modifizieren. Also, bewahren wir uns unsere offene Meinung und arbeiten wir zusammen fuer etwas Positives, Konstruktives, egal was sein mag oder auch nicht.
Liebe Femina!
Genauso ist es! Immer ist letztendlich der Mensch das Übel. Man sagt ja, der Mensch, ist die Krone der Schöpfung, ha, da kann ich ja nur lachen, obwohl es zum Weinen ist!
Was dann noch dazu kommt, auch nur vom Menschen, ist die Korruption! Denn wenn die Maßlosigkeit auf korrektem Weg nicht mehr bekommt was sie will, dann kommt die Korrupzion ins Spiel und da gibt es bekanntlich ja kein Halten mehr!!!
L G Ingrid
Liebste Seelenschwester!
Darf ich Dich an die Artikel "Ueber Gut und Boese" und den "Ueber Frieden" erinnern? In diesem Zusammenhang verdient der Mensch durchaus den Titel "Krone der Schoepfung", er ist nur im negativen Wirkungsfeld der Schoepfung, (sprich 'Uebel'), da er voellig seine eigene Balance, (sprich 'Frieden'), verloren hat. Scheint, er hat nie verstanden, dass er nur ueber sich selbst Kontrolle haben kann. Er versucht mit allen Mitteln ueber andere und anderes Macht zu erlangen, (sprich Kontrolle), wenn es auch nie zu dem fuehren kann, was er so innigst haben will, "Allmacht", (sprich, in seinem Paradies zu leben, da er das urspruengliche durch seine Gier verloren hat, - die Apfelgeschichte!). Den Titel "Krone der Schoepfung" kann er ruhig behalten, nur leider ist damit nicht die Krone des 'Guten', (sprich: positives Wirkungsfeld der Schoepfung)gemeint, oder gar zum Ausdruck gekommen. Er ist ganz gewiss die Krone des 'Ueblen, eben ein Vertreter der anderen Seite, (sprich: dem negativen Wirkungsfeld der Schoepfung). Freilich, er ist insofern was Besonderes, dass er waehlen kann, welchem Lager er angehoeren will oder, er kann die Balance halten, das ist mit Transzendenz gemeint. Aber das mag ein anderes Thema sein.
LG Femina
Liebste Femina!
Du hast natürlich Recht. Ich hab es nur andersrum ausgelegt. Ja, und wählen könnte er allemal, er besitzt die Entscheidungsfreiheit, warum er dann aber meistens immer wieder falsch wählt, versteh ich nicht. Denn man könnte annehmen, de Unterschied zwischen GUT und BÖSE zu erkennen.
Das Zitat: als ich jung war, wollte ich die Welt verändern, später dann wollte ich sie begreifen und jetzt im Alter, bin ich froh wenn ich sie ertragen kann. Aber es fällt mir immer schwerter!
Ich grüße dich herzlichst aus der Ferne und freu mich aufs weiterlesen!!!!!!
Ingrid
Gier, Völlerei, Abhängigkeit! Gr0ßartiges Thema! Wunderbar erklärt und geschrieben!
Ich finde, eine gewisse Gier ist notwendig, denn ohne jemals MEHR zu wollen, gebe es keinen Fortschritt und wir würden im besten Fall noch immer in Höhlen hausen. Aber es ist ein Unterschied, ob wir nach Verbesserung streben oder alles habgierig an uns reißen wollen! Denn das würde Zerstörung in jeder Hinsicht bedeuten.