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DNS II, Kapitel 6, Teil 6

Posted by on in Buch Kapiteln

 

Das Haupthaus ist der allgemeine Treffpunkt der Desperados. Dort finden sie sich zusammen, um gemeinsame Unternehmen zu planen oder vorzubereiten, um Feste zu feiern, oder auch nur, um sich im Kreise von Artgenossen und Seinesgleichen „zu Hause“ zu fuehlen. Es ist ein Hafen fuer alle, und, laut Oliver, grosszuegig angelegt. Es erlaubt fuer unterschiedlich grosse Treffen, da mit mobilen Waenden entsprechende Raeumlichkeiten arrangiert werden koennen. Fuer den taeglichen Gebrauch verkleinert man, auch den grossen Zentralraum, den sie gerade durchqueren. 

Die kulturellen Gepflogenheiten der Mitglieder sind offensichtlich. Gangsta Rap and Hard Rock Musik durchstroemt alle Raeume, Bilder von nackten Frauen, Rennwagen, Motorraedern finden sich an den Waenden, ebenso Verstaerker und riesige Fernsehschirme, mit derzeit laufenden Musikvideos. Alles spricht fuer unersaettliche Gemueter, nichts wirklich fuer Genuss. 

Das Mobilar, aus Holz oder Metall, alt und abgenutzt, besteht hauptsaechlich aus Tischen, Baenken und Sesseln jeder Art und Groesse, alten Sofas da und dort, Matratzen entlang den Waenden, und vielen leeren umgedrehten Beerkisten, zweckdienlich dazwischen. Diese Kisten sind ein sehr beliebtes Stueck Moebel. Man findet sie naemlich ueberall, und warum auch nicht. Sie werden als Beistelltische, Hocker oder Regale fuer Magazine und Buecher verwendet oder sie sind einfach nur Behaelter fuer diversen Kram; und es gibt immer Nachschub, denn man braucht den Inhalt nur leer zu trinken und schon hat man neues Mobilar. Volle und leere Flaschen aller Art, riesige Aschenbecher und Drogenparaphernalia sind ebenfalls ueberall. Eine gut bestueckte Bar offeriert Bier vom Hahn und eine Auswahl ‚harter‘ Getraenke. Es ist mehr ein Selbstbedienungsladen wie herkoemmliche Bar, denn jeder kann sich frei bedienen, und das in jeder Menge.

 Wie man an Boden und Waenden sehen kann, Stein ist das bevorzugte Baumaterial. Es vermittelt rustikale Bequemlichkeit, aber auch Dauerhaftigkeit und Staerke. Die Luft ist warm und dick mit Rauch. Grosse Wandventilatoren saugen sie in regelmaessigen Abstaenden ins Freie ab, im Austausch fuer kuehle frische Luft von draussen. Fenster finden sich nur wenige und die sind mit dunklen Holzlaeden verschlossen, aber dafuer ist die Decke hoch und zeigt die vielen robusten Balken des Dachgeruests, so dass der Saal eher einer grossen und luftigen Scheune gleicht, wie einem niedrigen Steinkeller. Neonlicht sorgt fuer Beleuchtung. Das ist zwar nicht besonders heimelig, aber in jedem Falle praktisch.  

Es herrscht ein reges Treiben, ein Kommen und Gehen. Fuer Zeitvertreib sorgen Billardtische, Tischtennis, ja sogar Pokermaschinen, deren Geklingel man auch hoeren kann, die aber nicht kostenlos sind, denn wo bliebe sonst der Reiz des Gewinnens. Sicher haben auch Kartenspieler und Videogamer irgendwo ihren Platz. 

Fuer Hausgaeste gibt es angeblich auch Schlafsaele. Allerdings, viele schaffen es ohnehin nicht bis dahin, sondern schlafen auf den Matratzen, wo auch immer sie der Schlaf uebermannt, oder der Rausch sie dazu zwingt. Gruppen von Maennern sitzen, stehen herum,  lachen und groelen, und da sind sogar Tanzlustige, die sich austoben, wahrscheinlich weniger, weil sie ein Tanzbein haben, sondern weil sie voll gepumpt sind mit Pillen, so dass sie ekstatische Zustaende suchen oder ausleben mussen. 

Es ist eindeutig eine ‚Maennerhoehle‘, mit mehr Besuchern als sonst, da sich viele zur Feier eines erfolgreich durchgefuehrten Unternehmens einfinden. Femina sieht auch Frauen, doch sind sie in der Minderheit. Freilich, manche der Maenner koennten tatsaechlich Frauen sein, nur, im Vorbeigehen hat sie wenig Gelegenheit, sich einzelne Personen genauer anzuschauen. Was sie im Ueberblick sieht, ist ein zusammengewuerfelter Haufen von Maennern, die sich aus den verschiedensten Typen zusammensetzen, exotisch, extrem, unauffaellig oder unscheinbar, und das nicht nur was ihre Koerpergroesse und Gesamterscheinung betrifft, sondern sehr wohl auch ihren Charakter. Man findet alles, vom Punk und Schlaeger bis zum Handlanger, vom Mobster und Bankraeuber bis zum Buchmacher. Eines steht jedenfalls fest: Mit keinem von ihnen wuerde sie sich bedenkenlos anfreunden.   

Sie enden ab in einem Atrium, mit ueberdachten Seiten und dem Hauptteil unter freiem Himmel, einem Feuerpit mit loderndem Feuer in der Mitte, und in sicherem Abstand rundum, einige kleinere Tische, Sessel und Baenke, wo man es sich trotz einer kuehler Nacht bequem machen kann, abseits vom Geschehen im Haus mit dem angetrunkenen und vollgedopten Partymob, und den droehnenden Verstaerkern. Obwohl auch hier die Musik weiter geht, man kann sich wenigstens, ohne all zu grosser Anstrengung, unterhalten. An einem der niedrigen Tische sitzen ein paar Maenner. Zwischen Flaschen und ein paar Bierkruegen steht in der Mitte eine mittelgrosse Holzschuessel und ein bauchiges Bong. Es sind ihrer fuenf und die einzigen, die sich hier am Feuer zusammengefunden haben. Sie sind auch Oliver’s Ziel, denn er geht geradewegs auf sie zu.

„Wilson, das ist Ger, mein Bruder, sein Freund Dan, und dessen Freundin.“ Oliver hat sich an einen Baer von Mann gerichtet, ein Schwarzbaer, um genau zu sein. Er hat langes schwarzes Haar und einen langen schwarzen Vollbart und Augen scharz wie Kohlen, die im ersichtlichen, blassen Gesicht, wie tiefe lichtlose Hoehlen erscheinen. Er ist von stattlicher Groesse, auch wenn man das im Moment nicht so leicht sehen kann, da er einen schwarzen Pullover traegt und mit der Nacht nahezu verschmilzt.

„Ah, das ist also dein geliebter Bruder!“ sagt er. „Kommt, setzt euch zu uns!“ Zwei der Maenner am Tisch, grosse starke Typen in Lederjacken, Jeans und Lederkappen, stehen auf, holen einen anderen Tisch und Sessel heran, sodass sie zusammensitzen koennen. Oliver allerdings nimmt naechst zu Wilson Platz. Die Maenner sind schweigsam, ihre Gesichter ausdruckslos. Femina hat den Eindruck, dass sich hinter dieser Verschlossenheit Wachsamkeit verbirgt, und eine lauernde Sprungbereitschaft, die ein scharfer Verstand und ein gut trainierter Koerper kontrolliert, aber sofort in Aktion versetzen wuerde, gaebe es Anlass dafuer. Sie findet ihr hoefliches Verhalten geradezu verblueffend. Abgesehen davon, hat sie denn keinen Namen und hat man sie nicht noch vor kurzem mit Waffen bedroht?  

Wilson fuellt das Bong und nimmt seinen Hit, so tief und maechtig, dass Femina glaubt er habe Lungen gross wie Faesser, und der ausgestossene Rauch gleicht der einer Dampflokomotive, es fehlt nur noch deren schrilles Pfeiffen. Er reicht das Bong an Oliver, und bevor noch viel geredet wird, wird erst einmal geraucht. Femina ist froh, dass sich jeder selber bedienen kann, denn sie wuerde ganz gewiss kein volles Mass vertragen. Das Zeug in der Holzschale ist offensichtlich das Beste, dick und schwer und so reif, dass man daraus leicht Haschisch machen koennte, ohne sich anstrengen zu muessen. Noch waehrend des Anzuendens hat sie ernsthafte Bedenken, glaubt, es wuerde sie im wahrsten Sinne des Wortes ‚umwerfen‘. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Der kuehle Rauch verleiht ihr Fluegel, hebt sie hoch hinauf in die Luefte, hinein in die Sternengefielde ueber ihr, von wo sie dann wieder sachte zurueck auf die Erde gleitet, in die Gesellschaft von Maennern, die sie nun keineswegs mehr als gefaehrlich betrachtet, sondern solche Gedanken geradezu lachhaft findet, und sie sich ueber sich selbst amuesiert. 

Sie lehnt sich zurueck, Musik in den Ohren, alles ist so angenehm, ausser dass sie beinahe am Verdursten ist. Sie will aber kein Bier, nein danke, auch keinen Wein, keinen Alkohol, tut mir leid. Sie will Tee. Nein? Mag sie Coke, Energiedrink? Energiedrink, ja danke. Oliver ist ihr sehr gefaellig und bringt ihr gleich mehrere. Das wird eine lange Nacht! Nach den Bong Runden und Kaffein dazwischen, sie ist fuer alle Faelle versorgt, und faehig, sich nicht nur diese Nacht um die Ohren zu schlagen. Haben die Maenner nichts anderes zu reden als ueber Autos, Sport und Motorraeder, oder trunkene Eskapaden? 

Das Atrium fuellt sich mehr und mehr mit Leuten, darunter auch einige Frauen. Sie mustert sie, fragt sich, ob unter ihnen eine waere, mit der sie Kontakt knuepfen koennte. Sie sind nicht unhuebsch, huebsch in einer merkwuerdig mueden Art. Es sind vorwiegend die Augen, die diese Wesen glanzlos und farblos machen. Femina sieht an mancher ein Wuergehalsband, tatsaechlich mehr wie ein Hundehalsband als Schmuckstueck. Das muss wohl das besagte Halsband sein, von dem Oliver sprach und das er ihr am liebsten verpassen wuerde. So wie ihr suchender Blick sich mit den der Frauen trifft, stoesst sie auch auf manche Feindseligkeit und Abneigung, vorallem von jenen, die das Halsband tragen. Sie ist ihnen nicht gram, versteht sie doch, was es bedeutet, gefangen zu sein wie ein Hund an der Kette, es ist ein trauriges Los. Freilich, sie versteht nicht, warum jene Frauen, die noch nicht resigniert haben, ihre Energie nicht fuer was Besseres verwenden, als sich gegen sie zu stellen. Sie wendet sich daher ab, beschaeftigt sich lieber mit sich selber; zu schnell kann naemlich ihr Hoehenflug in Traenen enden, Traenen fuer eine Welt, die wenig Platz fuer Licht und Liebe hat.

Stimmen und Geschrei beenden ihre Ueberlegungen. Einige Maenner scheinen aneinander geraten zu sein. Die Anwesenden erheitert das, denn alle lachen und klatschen. Femina ist sicher, dass sich die Streithaehne um nichts Besonderes streiten, aber den Kontrahenten ist es ernst genug. Die ersten Fausthiebe fliegen. Damit steht fest, dass es solange weiter geht, bis der eine oder andere am Boden liegt. Femina will dem Kampf nicht beiwohnen. Sie weiss allerdings nicht, wie sie entkommen koennte, denn alles spielt sich vor jener Tuer ab, durch die sie ins Atrium gekommen war. Es gibt zwar noch andere Tueren, doch wer weiss, wo die hinfuehren. Bevor sie sich jedoch erkundigen kann, hoert sie Wilson’s aufgebrachte Stimme, und zwei der Maenner am Tisch springen hoch, offensichtlich bereit, einzugreifen. 

„Streited Euch woanders! Am besten draussen vor dem Haus! Seht ihr nicht, dass ich Gaeste habe? Zum Teufel mit euch!“ schreit er lautstark und so aggressive, dass ihn jeder hoeren muss und jeder versteht, und jeder weiss, dass er meint, was er sagt. 

Und tatsaechlich, man gehorcht! Die Meute zieht ab, zwar unter Murren, aber das gehoert wohl zu den Regeln, nach denen diese Typen leben. Man gehorcht, solange der Starke eben der Staerkste ist. Man will allerdings sein Gesicht wahren, wie der arme Hund, der zwar knurrt, aber keine Zaehne hat.

Femina bemerkt eine weibliche Gestalt, die auf einer Bank liegt, das Gesicht hinter dem Vorhang langer Haare, zusammengekauert wie ein wundes Tier. Sie ist viel zu duenn bekleidet fuer die kuehle Nacht, auch wenn das Feuer sie wenigstens von einer Seite waemt. Noch waehrend sie sich fragt, wie lange sie wohl hier gelegen habe, kommt ein Huehne von Mann aus dem Saal und eilt schnurstracks auf sie zu. Sein nackter Oberkoerper ist bedeckt mit Taetowierungen. Sein Haar hat er auf dem Kopf in einen Knoten zusammengerollt, sein breites Gesicht ist grimm vor Aerger. Ein Bierbauch haengt ueber seine Jeans und er ist barfuss. Vielleicht hat er Hemd und Stiefel im Pokerspiel verloren. Er ruettelt die Gestalt. Da sie sich aber nicht ruehrt, hebt er sie hoch, packt sie sich wie einen Sack ueber die Schulter und verschwindet mit ihr durch eine der anderen Tueren.

Das Bong macht wieder seine Runden. Sie ist nicht mehr besorgt, dass es zu stark fuer sie ist. Ganz im Gegenteil. Sie geniesst diese Superqualitaet, wundert sich nur, in welcher Erde diese Pflanze gewachsen ist und unter welcher Sonne. Es ist ganz gewiss kein kuenstlich genaehrtes, kein von Menschenhand manipuliertes Gewaechs, dafuer ist seine Wirkung zu rein, zu sonnig, zu unverdorben. Es erinnert sie an die Berge, in denen sie gewandert ist, und wo die Natur das Sagen hat, nicht der Mensch. Ein ganz besonderer Platz faellt ihr ein; noch nie war sie so hoch gestiegen. Adler kreisten um sie. Sie konnte ihre Augen sehen, und ihr Geschrei schwirrte durch die Luefte rund um sie, so nah, dass sie es noch jetzt hoeren kann. Sie hoert auch noch immer den Wind in den Federn ihrer Fluegel, sieht ihre Manoever, wie sie dahingleiten, oder sich noch ein winzig kleines bisschen hoeher schrauben, oder in die Tiefe stuerzen, in Taeler so tief wie der Himmel selber. Ihre Koerper mit den weiten Schwingen heben sich ab vom Weiss des mit Eis und Schnee bedeckten Berggiganten auf der anderen Seite, der Bergkette ihr gegenueber. Seine Stirn glatt und faltenlos weiss, mit einer weissen Wolkenbank um seine Nase, und einer weissen Krone, massiv wie eine geballte Faust, die hoch hinauf in den glasklaren Himmel ragt. Dieser Bergriese liess alle anderen Berge klein erscheinen, nur die Adler erinnerten sie daran, wie hoch in den Lueften sich der kahle Kopf ihres eigenen Gipfels befand. Nie und nimmer kann sie den Zauber vergessen, nie und nimmer die Adler, in deren Mitte sie verweilen konnte. Freilich, in diesen Hoehen gibt’s mehr Stein wie Graeser, aber auf dem Weg hinauf gibt es alle Arten der Vegetation, Pflanzen und bluehende Baeume, in tief leuchtenden Farben, staerker und widerstandsfaehiger, je naeher sie der Sonne kommen, bis schliesslich die Luft so duenn und kalt wird, dass fast allem Leben der Atem ausgeht.   

Diese Desperados verwundern sie immer wieder auf’s Neue. Wo hat Wilson bloss diesen Stoff her? Ueberhaupt, wie kommt es, dass er sich, und mit ihm die Maenner am Tisch , nicht mit was anderem vergnuegt? Auswahl gibt’s schliesslich genug. Waehrend sich die Meute mit allen moeglichen Drogen vollstopft, gibt es hier auf diesem Tisch nur zwei, Bier und Marihuana. Sie versetzen sie in einen Zwiespalt, grad so als habe sie selber zwei Seiten, mit der einen im Schatten menschlicher Schoepfung, mit der anderen im Licht der Mutter Natur, zu Hause allerdings in beiden Welten.

Ihre eigene Natur meldet sich zudem mit einem Ruf, dem sie folgen muss. Sie steht auf, um ins Quartier zu gehen und ist natuerlich neugierig, wie man darauf reagiert; man soll sie ja nie aus den Augen zu lassen. Nahezu gleichzeitig sind Dan und Oliver auch schon am Fragen, was sie brauche. Sehr wohl hat sie bemerkt, wie Wilson Oliver aufmerksam machte, dass sie sich zum Gehen anschickte. 

„Ich muss mal kurz ins Quartier,“ sagt sie daher, „aber kein Grund, deswegen eure Unterhaltung zu unterbrechen. Ich kenn den Weg!“

„Nein, nein, das ist nicht das Problem,“ antwortet Oliver rasch. „Ich muss dich begleiten, denn die Gangtuer hat einen Sicherheitscode. Du wuerdest also nicht weiter kommen. Hat aber auch keinen Sinn, dass du mitgehst, Dan. Bleib nur hier, ausser du willst mitgehen.“ Aber Dan will ohnehin nicht.

Sie laechelt: „Na dann bleibt dir nichts anderes uebrig als mich zu begleiten. Komisch, ich hab beim Reinkommen keine Codevorrichtung gesehen.“

„Ja stimmt schon,“ sagt er, „die Tuer ist naemlich nur vom Haupthaus ins Quartier gesperrt, so dass nicht jeder Zutritt hat.“

Elegant! Damit nimmt er ihr allen Wind aus den Segeln. „Ah, gute Idee!“ erwidert sie laechelnd und vor sich hinschmunzelnd folgt sie Oliver, der sofort die Fuehrung uebernimmt. Es wird noch viele Gelegenheiten geben, im Brei zu stochern und, - seine Welt in Frage zu stellen.

Unnoetigerweise, aber nicht ueberraschend, geht er mit ihr bis ins Quartier, wo er dann am Tisch im ersten Zimmer Platz nimmt. Er will also auf sie warten, trotzdem er nun eigentlich keinen ‚offiziellen‘ Grund mehr dafuer hat. Ihre Lage kommt einer Gefangenschaft gleich! Aber sie bleibt gelassen. Das ist schliesslich nicht das erste Mal, dass sie sich gefangen sieht. Viel schlimmer als dieses Gefaengnis, viel schlimmer sogar, ist das Haus, das sie festhaelt, denn das gibt ihr nichts wie Raetsel auf, ohne auch nur irgendeinen Hinweis, wen man verantwortlich machen koennte, im Gegensatz zu hier, wo der Feind konkrete Formen hat und berechenbar ist. 

Raus vom Badezimmer, setzt sie sich zu Oliver an den Tisch.

„Ich glaube, ich brauch eine kleine Ruhepause bevor ich mich wieder zu euch geselle. Das ist guter Stoff, den ihr da habt, aber das heisst, meine Sinne muessen sich ein wenig erholen, und das koennen sie am besten, wenn ich allein bin, hier, weg vom Partylaerm.“

Er sieht sie nachdenklich an. „Zuviel fuer dich?“ fragt er schliesslich.

Sie zuckt mit den Schultern. „Wie man’s nimmt! Aber nein! Nicht wirklich! Es ist das beste, das ich seit langem geraucht habe. Ich bin mehr beeindruckt, als sonst irgendwas. Aber es hat eine besondere Wirkung auf mich.“ Sie taetschelt beruhigend seinen Arm. „Keine Sorge! Mir geht’s gut! Ich will auch nicht den restlichen Abend hier alleine verbringen. S’ist bloss fuer eine kurze Weile, die Stille hier tut mir im Moment einfach gut.“  

Er starrt schweigend auf die Tischplatte als wolle er verhindern, dass sie seine Gedanken liest. ‚Er hat keine Ahnung, was er von mir halten soll,‘ stellt sie fest. ‚Egal, aus welchen Gruenden ich auch alleine sein will, er versteht das eine wie das andere nicht.‘ 

„Okay,“ sagt er schliesslich, grad so, als habe er geistig alles Moegliche in Betracht gezogen, wie er mit dieser neuen Situation umgehen soll. „Hier! Nimm mein Handy, drueck die Eins, wenn du soweit bist! Ich komm dich holen, oder ich schick jemanden. Ich hoffe du verstehst, dass das zu deinem Schutz ist. Unsere Jungs sind naemlich in Partystimmung und manche verlieren die Kontrolle! Das kann fuer dich recht unangenehm werden, - und boese enden.“

Tatsaechlich! Er macht sich Sorgen, zwar weniger um sie, als um die Probleme, die sie schaffen koennte. Trotzdem er nicht weiss, wie gut sie ihn, und ihre Situation versteht, er hat recht; es waere ziemlich idiotisch, hungrige Woelfe provozieren zu wollen, indem man wie ein verirrtes Tier vor ihrer Nase rumtanzt.

„Schon gut,“ beschwichtigt sie ihn. „Aber ich brauch das Handy nicht. Hol mich einfach wieder, spaetestens in einer Stunde! Ich hab auf keinen Fall die Absicht, mich schlafen zu legen. Dafuer hab ich viel zu viel Kaffein in mir!“ 

Wenn er auch nur ein bisschen Verstand hat, sollte ihm ihr Hinweis genuegen, dass sie zwar kompromissbereit ist, sich aber nicht abhaengig macht, weder von ihm und seinen Aengsten, noch von den ihren. Sie wuerde den Woelfen schon entkommen, nur, wie schnell er, oder wer auch immer, ein aufgebrachtes Rudel beschwichtigen kann, ist eine andere Sache. 

„Okay!“ erwidert er. Fast erleichtert zieht er ab. Er hat also die Warnung verstanden, aber nicht, dass sie ein Spiel begonnen hat, ein Spiel, das sich Manipulation nennt. 

Bevor sie sich aber, allein gelassen, auf weitere Gedankenspiele einlaesst, fragt sie sich, ob es hier irgend etwas Essbares gaebe. Kaesten auf, Kuehlschrank auf. Nichts! Sie durchwuehlt, gegen besseres Wissen, ihre Tasche. Natuerlich nichts! In Dan’s Tasche? Auch nichts. Mag sein in Ger’s? Und tatsaechlich, sie findet eine ungeoeffnete Rolle trockener Kekse. Die scheinen ihr wie knuspriges Feingebaeck und schon versucht sie sie aufzumachen, kann aber das Zellophan nicht gleich fassen. Sie haelt inne, starrt auf die Rolle, geht zurueck zu Ger’s Tasche und wirft die Kekse aergerlich zurueck hinein. Zum Teufel damit! Wo bleibt ihre Kontrolle?

Sie holt sich ein staubiges Glas vom Regal, waescht es sauber und fuellt sich voll mit Wasser. Ihre Gedanken versuchen sie zwar immer wieder auf die Kekse zu bringen, aber sie geben auf, als sie sich darauf konzentriert, wie sie dieser Raubritterburg entkommen koennte. Sie wuerde sofort aufbrechen. Auch ohne ihre Freunde. Falls diese ueberhaupt ihre Freunde sind! Schon eigenartig, wie schnell sich Dinge aendern koennen! Oder aendern sie sich garnicht, sind nur Facetten Ein- und Desselben, bloss Schattenspiele, die ein ignoranter Verstand irrtuemlich und fehlerhaft interpretiert? 

Wie gut, dass sie zumindest sich selber hat, ein fixer Punkt, von dem aus sich manoevrieren laesst. Ihr Koerper ist ihr Raumschiff, bestueckt mit Antennen, Radaren und Sensoren, mit feinen teleskopischen Elementen, die aus ihrer Huelle ausfahren, um die Umwelt zu registrieren and zu analysieren. Sie ist manchmal erstaunt, dass andere dieses Netzwerk von Fuehlern und Fangarmen nicht sehen koennen, sind es doch so viele. Vielleicht liegt es daran, dass jeder nur sieht, was er sehen will, oder es gibt dafuer keine geeigneten Augen. Sie ist jedenfalls dankbar, dass ihr Raumschiff so gut gebaut und ausgestattet ist, auch wenn es nicht wirklich vollkommen oder gar perfekt ist und schon garnicht unvergaenglich, wie sie nur zu gut weiss, es ist auf jeden Fall gut genug. Nein! Es ist mehr als das, es kann sich sogar selber reparieren! Tatsaechlich regeneriert sich der lebende Organismus jeden Tag, ohne sich dafuer auch nur den geringsten Dank zu erwarten. Nur, wenn der Schaden zu gross wird, weil man nicht auf seine Warnsignale hoert, kann er mit dem Reparieren nicht nachkommen.

Femina fasst in ihre Brusttasche. Sie ist noch immer da, ihre glatte, dunkle Warteraumkugel. Doch sie scheint nicht ganz so solide in ihre Hand zu passen, wie es noch das letzte Mal, als sie nach ihr griff, der Fall war. Sie fuehlt ihr Gewicht, fragt sich, ob es nur Einbildung sei, dass sie ihr nicht ganz so schwer erscheint......, vielleicht sollte sie sie rausnehmen und inspizieren? Sie laesst es bleiben. Seit sie unterwegs ist, hat sie keinen Anfall mehr gehabt, aber in wie fern das von Bedeutung ist, wenn ueberhaupt, laesst sich vorerst nicht abschaetzen. Warum also sich gerade jetzt Gedanken drueber machen! Sie wollte sich schliesslich nur ueberlegen, wie sie sich am besten durch hochtoxischen Muell manoevriert.  

Wie steht es also mit Flucht aus der Ritterburg? Der bestens abgesicherte und bewachte Zugang kommt wohl nicht in Frage; und ohne Grundplan ist diese Festung mit seiner Lebensader unter der Erde, nur ein Labyrinth fuer sie. Und was ueber der Erde liegt, kennt sie erst recht nicht. Wohl kann sie annehmen, dass sich der Bau durch die Verwendung natuerlicher Materialen hoechst unauffaellig in die Umgebung einfuegt, und besten Ausblick hat, so wie es sich eben fuer eine Burg gehoert. Sie sind schliesslich recht lange bergauf gefahren und nur kurz bergab. .... Sie seufzt und gibt auf. Ohne Hilfe oder mehr Kenntnis geht garnichts, und selbst dann wuerde Flucht nicht einfach sein. Ausserdem, warum glaubt sie ueberhaupt, dass sie entfliehen muss? Nichts deutet darauf hin, dass sie nicht frei weiterreisen koennen. Aber Femina ist sicher, dass sie sich nicht grundlos Gedanken macht. Und dann ein Geistesblitz: Jede gute Burg hat zumindest  e i n e  geheime Entkommensroute, wenn nicht mehrere! Diese hier kann keine Ausnahme sein! Schon garnicht, so wie sie die Desperados einschaetzt! Die haben ganz sicher gut funktionierende Stollen, wahrscheinlich sogar bis hinunter ins Tal, fuer alle Faelle und Notlagen. Sie glaubt, nein, sie ist ueberzeugt, dass es die beste Chance fuer eine erfolgreiche Flucht waere, sich heimlich, still und leise zu entfernen, ohne die Gefahr einer sofortigen Entdeckung. Damit hat man ihnen ja gedroht und sie glaubt der Drohung auf’s Wort, denn die Raketengarde ist ganz sicher nicht die einzige Kontrolle, die dieser Bande zur Verfuegung steht. Wahrscheinlicher ist, dass noch andere Spaehtruppen und Einrichtungen existieren, mit denen man ein strategisch enges Netz geschaffen hat, mit einer sich in der Burg befindlichen Zentrale, wo an Hand der einlaufenden Informationen entschieden wird, welche Aktionen den besten Erfolg garantieren. Haben die Maenner an der Barrikade nicht auch gewartet, bevor sie agierten?

Wo, uebrigens haben sie die Raketenausruestungen verwahrt? Und wer fliegt? Die Desperados sind eindeutig keine kleine Raeuberbande. Sie sind eine Organisation, von hierarchischer Struktur und Rollenverteilung, wo ‚Rang‘ das Fundament fuer Ordnung ist. Fragt sich nur, welche Rolle Wilson spielt. Auch wenn er hier in diesem seinem Schloss das Sagen hat, heisst das noch lange nicht, dass er das wahre Gehirn der Organisation ist. Vielleicht ist er gar nur der Henker, dem man zwar am besten aus dem Weg geht, der aber auch als Strohmann dient, fuer jemanden im Hintergrund, wesentlich gefaehrlicher. Oder aber er ist wirklich der Boss, den ein korruptes System unterstuetzt, weil es von ihm, was sonst, bestens honoriert wird! 

Femina holt mehr Wasser und macht es sich auf der Matratze gegenueber der Eingangstuer bequem. Sie hat ploetzlich kein Interesse mehr an diesen Raubrittern. An den technischen Einrichtungen, ja, an denen ist sie sehr wohl interessiert, aber sie glaubt nicht, dass man sie je an sie ranlaesst. Sie ist schliesslich nur ein Objekt, das man nur deshalb nicht wie alle anderen Frauen behandelt, weil man nichts genaues ueber sie weiss. Man will sich ihretwegen nicht Probleme schaffen, zumindest derzeit nicht. Sobald man aber herausfindet, dass kein Hahn nach ihr kraeht, wenn sie verschwindet, dann ist sie so gut wie erledigt. Oliver, Ger, sein Bruder? Sie verzieht veraechtlich ihren Mund. Die sind kein Schutz fuer sie, ja nicht einmal die Brueder sind hier ihres Lebens sicher, und schon garnicht Dan. Der wird sich Dank seiner Intelligenz wohl hueten, einen falschen Schritt zu tun, glaubt sie zumindest, ....nur, Intelligenz ist gewiss nicht alles, was man hier zum Ueberleben braucht!

Die Tuer fliegt auf und Dan stuermt rein. Er wirft ihr neugierig einen Blick zu, holt sich seine Lederjacke und bleibt dann vor der Matratze stehen.

„Wir fahren auf ein paar drinks in den Ort gleich unten im Tal. Wilson’s Idee! Gute Idee! S’ist auch ein Zeichen, dass man uns traut!“

Sie runzelt ihre Stirn. Sie ist nicht davon ueberzeugt, dass seine Schlussfolgerung stimmt. Er sieht sie abwartend an. Offensichtlich wartet er auf einen Kommentar.

„Ah ja?“ sagt sie daher. Sie wuesste nicht, was sie sonst sagen sollte, ausser dass sie auch ganz gern mitkommen wuerde, oder aber, dass sie irgendwann gern was zum Essen haette. Da er sie jedoch nicht fragt, ob sie mitkommen will, laesst sie es dabei bewenden. Sie nimmt an, dass die Maenner unter sich bleiben wollen. Sei’s drum! Sie ist im Stadium der Ernuechterung, wo sie die Realitaet ins Auge fasst, nicht dubiose Hirngespinste. Und verhungern wird sie schon nicht.

Er ruehrt sich nicht vom Fleck. Sie mustert ihn. ‚Er ist nicht wirklich gross, nur einen Kopf groesser als ich,‘ denkt sie. Aber er ist schlank, hat schmale Hueften, wirkt groesser als er ist, trotz voll trainierter Muskeln. So wie er dasteht, laessig und abwartend, - er ist unbestritten attraktiv. Hm, schade! Sie koennten sich hier, allein gelassen, einen netten Abend machen! Den wird sie nun doch alleine verbringen muessen, aber lieber das, als sich in die Teufelskueche des Haupthauses zu begeben. 

„Was ist? Willst du dich nicht fertig machen?“ fragt er ploetzlich, seine Augen rot mit blauen Flammen.

„Wieso!? Sagtest du nicht soeben, dass du mit den anderen wegfahren wolltest?“ 

Femina ist mehr irritiert, als ueberrascht. Kann er sich nicht klar ausdruecken? Er sieht das allerdings voellig anders: „Ja, natuerlich,“ sagt er verstaendnislos, „aber du kommst mit! Oder willst du nicht?“

Offensichtlich gibt‘s hier Kommunikationsprobleme. Um weiteren Missverstaendnissen aus dem Weg zu gehen, holt sie aus:

„Ich komme gerne mit. Aber du hast mich nicht gefragt, ob oder was ich will, noch, dass du dir erwartest, dass ich mitkomme. Du sagtes nur, dass du mit den anderen wegfahren wolltest.“

Er sieht sie ungeduldig an, aber auch verwundert. Sie hat das Gefuehl, er versteht noch immer nicht, worum’s hier geht. Wahrscheinlich hat sein Gehirn unter dem Einfluss gelitten! Er setzt sich zu ihr auf die Matratze, nimmt ihr Gesicht mit einer Hand beim Kinn, um ihr dann tief in die Augen zu schauen.

Vollen Ernstes und bestimmt sagt er: „Du bist meine lady! Selbstverstaendlich kommst du mit! Meine lady geht dahin, wohin ich gehe!“ 

Er laesst sie los, holt tief Luft und faehrt dann fort: „Ich zwinge dich allerdings nicht. Nur sollst du wissen, was ich mir erwarte, ja erwarten kann!“ Es klingt, als sei er verstimmt.

„Gilt das auch fuer dich? Ich meine, wenn ich was tun will, dass du dich selbstverstaendlich und fraglos mir anschliesst?“ Nun ist sie es, die sich wundert, denn sie hat anderes in Erinnerung.

„Natuerlich,“ antwortet er, ihrer Meinung nach allerdings viel zu schnell, grad so, als sei er auf einem vereisten Weg ins Rutschen gekommen. 

Ihr Computer laeuft auf Hochtouren, ihre Synapsen haben Vollbetrieb. Das ist nicht der nuechterne Dan, dieser hier ist voll mit Alkohol und dope, unfaehig, Gefuehle und Absichten auseinander zuhalten. Doch den Schwachsinn, den er von sich gibt, kann sie nur mit Muehe tolerieren. Freilich, er ist der Sohn seiner Gesellschaft, aber sie mit einbeziehen zu wollen,..... dafuer gibt es keine Entschuldigung! Was glaubt er eigentlich! Es ist doch nicht damit abgetan, dass man „meine lady“ sagt, und der Rest folgt gemaess einer Gebrauchsanweisung! Kommunikation ist nicht notwendig? Seit wann denn das! Nicht einmal Evolution kann ohne sie stattfinden, wie man an der Sprache sieht. Auch wenn Sprache nur eine Spaetentwicklung ist, ohne Kommunikation geht garnichts! Selbst wenn Liebende ohne viel Worte auskommen koennen, ohne Kommunikation gibt es keine echte Bindung. Hat er denn nichts von ihr mitgekriegt?

Sie schuettelt sich. „Dan,“ sagt sie, „ich denke anders als du. Du sagst „Ich“, aber du meinst „Dich und Mich“. Das, was ich hoere, ist das „Ich“. Das, was du meinst, kann ich nicht hoeren.“

„Viel zu kompliziert! Dann muesste ich wohl dauernd fragen, was du willst!...Voellig unnoetig! Das fuehrt nur zu Diskussionen, so wie jetzt. Siehst du das nicht?“ Er ist gereizt und aergerlich. „Was ist also? Kommst du nun oder nicht?“ Ende der Diskussion.

Ihr Entschluss ist schnell gefasst. Er kann ruhig glauben, dass er kriegt, was er will. Wenn jemand fruchtlosen Diskussionen aus dem Wege geht, dann ist sie es. Hier waere jedes Wort nicht die Muehe wert. Das hindert sie jedoch keineswegs, sich zu nehmen, was  s i e  will. Mit einem Laecheln schlingt sie ihre Arme um seinen Hals. Sie weiss, er sitzt in der Falle. Als „seine Freundin“ ist er nun fuer sie verantwortlich. Sie ist nun sein Problem, vorallem, weil sie nicht die Absicht hat, sich an Regeln zu halten, die sie ablehnt.

Sie sieht seine langen Wimpern ganz nahe vor sich, seine braunen Locken auf der Stirn. Hat sie je Angst gehabt, sich in ihn zu verlieben? Nie und nimmer! Sie hat keine Angst vor ihrer Liebe, hoechstens vor seiner. Sie ist allerdings froh, dass von Liebe ohnehin nie die Rede war. Zwar liebten sie sich, aber eben nicht, so wie sie es sieht, uneingeschraenkt. Sie kuesst ihn. Er ist ihr Liebhaber. Das genuegt. In diesem Sinne hat sich nichts veraendert, das war er schliesslich von Anfang an. Sie spuert, wie sein Aerger verfliegt und er kuesst sie zurueck. Gleichzeitig oeffnen sie ihre Augen.

„Komm, gehen wir!“ sagt er, „aber du brauchst deine Lederjacke! Wir fahren naemlich mit den Motorraedern.“ Vergnuegt drueckt er ihr nochmals einen Kuss auf den Mund. 

„Okay!“ ewidert sie gutgelaunt, springt auf und sucht sich schnell ein paar Sachen zusammen, die sie fuer den naechtlichen Ausflug brauchen koennte.

                                                                               

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