Willkommen zu unserem Forum

Fuehle Dich frei zu stoebern und zu lesen. Um aber aktiv teilnehmen zu koennen, eroeffne ein Konto und werde Mitglied. Du kannst dann nicht nur kommentieren, sondern Antworten schreiben und neue Diskussionen eroeffnen. (Affiliate Service/Mitglied)

Willkommen, Gast
Benutzername: Passwort: Angemeldet bleiben:
Gedankenaustausch, Konversationen oder Diskussionen unabhängig von Sozieterna
  • Seite:
  • 1

THEMA: Abschalten vom Netzwerk

Abschalten vom Netzwerk 4 Tage 10 Stunden her #610

  • femina
  • feminas Avatar
  • OFFLINE
  • Moderator
  • Beiträge: 363
  • Dank erhalten: -1
  • Karma: -1
Ich meine wirklich abschalten, ganz einfach abschalten. Das scheint mir die vernünftigste Aktion, denn alles geht ohne Netzwerke, perfekt und wie es sein soll. Netzwerke für normale Funktionen braucht man nicht. Dauernd mit einem Netzwerk verbunden zu sein, scheint nur vorteilhaft, stimmt aber nicht. Tatsächlich schwächen sie dich. Du glaubst, du wirst gefüttert, wirst aber tatsächlich ausgesaugt. Netzwerke sind zeitweise schon nützlich, aber nicht, wenn man dauernd angeschlossen ist.
Das gilt für jedes Netzwerk. Zur Demonstration meiner Behauptung nehmen wir das Netzwerk Gesundheit als Beispiel her:
Stell dir vor, du liegst auf der Intensivstation eines Krankenhauses, angeschlossen an Drähte, Infusionsschläuche, Pumpen und anderen Geräten. Es ist offensichtlich, dass du dem Tod näher bist, als dem Leben und dass du ohne diese Massnahmen nicht überleben würdest. Du glaubst an die positive Seite, die dir so ein Bild vermittelt, denn du assozierst die Cocktails von Elementen, Drogen, Serums und anderen Flüßigkeiten, mit den man dich tropffüttert, vollpumpt und intervalsmäßig injiziert, alles maschinell und in sterilen Bedingungen, als lebensrettende Notwendigkeit. Schwestern beobachten die Maschinen, nicht dich, wohlgemerkt. Die hochtrainierten Ärzte, also Experten, lesen und verwerten die Daten, die die verschiedenen Geräte ausspucken, so daß sie dann die Mischungen anordnen können, mit denen man dich weiterfüttern soll. Niemand hat wirklich Zeit, sich mit dir zu beschäftigen, oder gar zu reden, wobei du dazu ohnehin nicht fähig bist, da in deinem Mund und anderen Körperöffnungen Schläuche stecken, die Ein- und Ausfuhr von Gasen und anderem, regulieren. Du bist also unter ständiger Beobachtung, von Apparaten, Monitoren und aller Art von Geräten, die deine Funktionen kontrollieren und jede Fehlfunktion sofort melden, um das zu verhindern. Du bist damit ein Bestandteil des Netzwerks, natürlich der schadhafte, geschädigte und schädliche, der der Reparatur bedarf. Du magst zeitweise von einem Bewußtseinszustand in einen anderen fallen und nicht mehr unterscheiden können, was wirklich oder nicht wirklich ist. Du fragst, wo du bist, warum du hier bist, oder was vor sich geht, aber da sind keine vertrauten Gesichter, die dich aufklären. Es bleibt dir nichts anderes übrig, als dich mit der Situation abzufinden, denn tatsächlich weißt du nicht, ob oder was wirklich ist. Es bleibt dir nichts anderes übrig als zu glauben, was man dir erzählt. Du bist nun nicht mehr als ein Stück Grid über das andere bestimmen. Und wenn du aus dem Krankenhaus entlassen werden kannst, wirst du im Chor Loblieder singen, grad so, wie man das erwartet. Du weißt nun, wie gut du versorgt bist. Du bist dem Tod entkommen und daher ist es nur zu deinem, und jedermann's, Vorteil, im Grid zu sein, nicht außerhalb, denn offensichtlich beschützt er dich vor Unheil. Und du weißt nun auch, daß nur du, nicht das Netzwerk krank ist, das hat dich ja gerettet, drum bist du natürlich auch dankbar.
Nun! Ich persönlich leb lieber, als nur zu existieren. Denn das ist es. An einem Netzwerk hängen, schrumpft dich zusammen, macht dich zu einem Objekt, einer Maschine, oder auch einem Werkzeug. Das muß gewartet werden, um es brauchbar zu halten, oder man verbraucht es eben und wirft es weg, wenn es ausgedient hat. Freilich! Es gibt kein Leben ohne Risiko, auch keine Sicherheitsgarantee. Um einem vorzeitigen Tod zu entgehen, bedarf es konstanter Veränderungsfähigkeit durch Aufmerksamkeit, Anpassung in Wechselwirkung mit seiner Umwelt, die sich selber ständig verändert. Ein Netzwerk ist dafür nicht flexibel genug. Im Gegenteil! Es ist nämlich eine Konstruktion, die bindet und einschnürt. Was nützlich zu sein scheint, bringt langfristig Probleme, denn es ist zweckgebunden, dient nur der Aufrechterhaltung dessen, wofür es geschaffen wurde. Der Urheber mag durchaus die besten Intentionen gehabt haben, doch kann man das auch vom Betreiber sagen? Es gibt genügend Beispiele, wo Absicht und Einsatz völlig divergieren.
Drum hab ich mich gefragt, in wie weit es nützlich ist, konstant an, oder in, einem Netz zu hängen. Ich schätze durchaus deren Nützlichkeit, doch nicht genug, um Tag ein, Tag aus, an den Fäden zu hängen. Genau genommen, brauch ich keine davon. Ich leb sehr gut ohne. Es genügt mir vollkommen, im Netz der Natur eingebunden zu sein, und obwohl ich da keine andere Wahl habe, eines ist gewiß, die Natur belügt mich nicht und wird mich auch nie betrügen. Im Gegenteil! Sie nährt mich, gibt mir alles und mehr, das ich zum Leben brauch. Da kann kein menschengemachtes Netzwerk mithalten. Das heißt nicht, daß ich im Steinzeitalter leben muß, wohl aber, daß ich besser den Betreibern der konstruierten Netze auf die Finger schau. Die müssen nämlich ausgetauscht werden, sollten sie fehlerhaft arbeiten; und es heißt, mit, nicht gegen die Natur zu leben. Sie schaut auf ihre Kinder, so wie es jede gute Mutter tut.
Letzte Änderung: 3 Tage 5 Stunden her von femina.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
  • Seite:
  • 1
Moderatoren: femina
Ladezeit der Seite: 0.132 Sekunden