Nachdem mich ein sehr unangenehmer Traum aufgeweckt hat, nahm ich die Gelegenheit wahr, darueber zu reflektieren. Traeume haben einen nachhaltigen Effekt, ob man das will oder nicht, oder sich nicht einmal an den Traum erinnern kann. Sie sind faehig, deinen Tag mit Sonnenschein zu fuellen, auch wenn es draussen regnet, oder sie koennen dich verstimmen, so dass du selbst auf kleinste Probleme mit Aerger reagierst, ohne wirklichen Grund dafuer zu haben. Es ist also empfehlenswert, ueber seine Traeume nachzudenken, wenn sie einem dafuer zur Verfuegung stehen. Mein besagter Traum war unklar, zumindest, soweit er sich mir in Erinnerung hielt, doch sein Inhalt hatte eine klare Botschaft. Ich war in letzter Zeit mit vielen negativen Ereignissen rund um mich konfrontiert worden, und trotzem ich meinen Gefuehlen freien Lauf liess, um dem Druck zu entgehen, der mit weggeschlossenen Gefuehlen unweigerlich ansteigt, ich wurde immer mehr frustriert. Diese unerfreulichkeiten Vorfaelle wollen einfach kein Ende nehmen, und sie sind voellig ausserhalb meiner Kontrolle. Das ist wohl das Schlimmste, sich entmachtet, ja hilflos, zu fuehlen. Man sieht das Unheil, kann aber nichts dagegen tun, zumindest nichts von unmittelbarer Wirkung, ja nicht einmal gut genug, um eine eminente Gefahr abzuwenden und ohne die Moeglichkeit sich und seine Lieben in Sicherheit zu bringen. Hilflosigkeit, vorallem im Angesicht von toedlichen Gefahren, gehoert zu den grausamsten Gefuehlen, unter denen man zu leiden hat, was aber jedem, frueher oder spaeter widerfaehrt. Es ist dieses nichts tun koennen, eben keine Kontrolle zu haben. Und so wartet man, waehrend man verzweifelt nach einer Loesung sucht, mit der man leben oder sich arrangieren koennte. Also, das war mein Traum: Schauderhafte Ereignisse, wenn auch verschwommen und vernebelt, sie hatten eindeutig eine beaengstigende Bedrohlichkeit, ja sie waren lebensbedrohlich und ich war machtlos, ausgeliefert und unfaehig, etwas dagegen zu tun. Alles geschah rundum mich, es tat sich um mich, ohne Ruecksicht auf Verluste. Und damit wachte ich auf und fuehlte mich dementsprechend geraedert. Aber wenigsten blieb mir mein Traum gegenwaertig. Er liess meine Hilflosigkeit in so grellem Licht erscheinen, dass es mich erst recht wach werden liess, grad so, als haette man mir einen Spiegel vorgesetzt, in dem sich der Strahl eines Scheinwerfers vielfach verstaerkt und direkt in mein Hirn borte. Hallo, du Ungeheuer! Jetzt verstand ich, was mir im wirklichen Leben, nicht nur im Traum, passiert ist. Ich hatte einfach nicht genug Zeit, mit diesem Monster der Hilflosigkeit fertig zu werden und sein Wachsen zu verhindern. Zuviele negative Vorkommnisse, zuviel des Schwelgens auf der negativen Seite der existenziellen Waage! Leider! Die Vorfaelle, die Ursache des Uebels, sie verdichteten sich zu Waenden rund um mich. Ich fand mich darin gefangen und war langsam aber sicher dem Verderben geweiht, da auch vom Boden unter mir, dunkles und schlammiges Wasser hochstieg, als kaeme es von einem laengst vergessenen toxischen Brunnen. Und alles Licht von oben wurde langsam von der einsetzenden Nacht weggeschluckt. Tatsaechlich! Ich konzentrierte mich auf Waende, auf Umstaende! Und Frust und Zorn begannen mich zu verzehren. Voellig unsinnig, denn das aendert schliesslich nichts an den Gegebenheiten. Also ein Opfer der Hilflosigkeit werden? Nein danke! Ich sollte mich besser behandeln! Als erstes heist es sich loszusagen, von meinen Wuenschen, von dem, was ich denke, dass sein sollte. Besser, ich konzentriere mich auf das, was jetzt, im eigentlichen Augenblick, in meinem Leben ist, nicht was morgen sein koennte und nicht, was ich wuensche, wie es sein soll. Das Jetzt genuegt fuer Gefuehle und fuer das, was zu tun ist. Hilflosigkeit? Sie ist nichts anderes wie unerfuellte Wuensche, nicht zu bekommen, was man will, fuer sich und fuer seine Lieben. Hallo, Ungeheuer, du bist eine Mietzekatz! Danke ihr suessen Traeume, danke fuer alle eure Reflektionen. ,